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Kerenzen

Wahlkreis im Kanton Glarus, umfasste die ehemaligen Gemeinden Filzbach, Obstalden und Mühlehorn, alle in der Gemeinde Glarus Nord. 1230 Kirchintze.

Vom 9. bis 14. Jahrhundert war Kerenzen nach Schänis kirchgenössig und bildete dann bis 1593 in Obstalden eine eigene Kirchgemeinde aus. Kerenzen war nacheinander Lenzburger, Kyburger und Habsburger Lehen. 1406/1415 nahm das Land Glarus Kerenzen und Bilten als 15. Tagwen auf. Um 1400 sind die Genossamen Vor der Sallern und Hinter der Sallern erstmals fassbar, in der die Bürger von Filzbach und Obstalden (inklusive Mühlehorn) die Allmend- und Alpennutzung regelten. Als übergreifende Einheit besass Kerenzen fast alle Wälder. 1801 und 1803, nach dem Koalitionskrieg, übernahmen die Genossamen Kerenzens Schulden und erhielten dafür Waldanteile. 1887 wurde der Verwaltungstagwen Kerenzen aufgehoben, sämtliche Besitzungen gingen an die Genossamen. Ab 1973 gab es den Oberstufenschulkreis Kerenzen-Mollis.

Quellen und Literatur

  • T. Girard, «Kerenzen am Walensee (1884)», in JbGL 25, 1890, 18-88
  • E. Menzi, Die Körperschaften am Kerenzerberg, 1986

Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Kerenzen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.11.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007551/2016-11-25/, konsultiert am 28.03.2024.