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Menzberg

Streusiedlung in der Gemeinde Menznau (LU) und Pfarrei, im östlichen Napfgebiet. Die 1810 in den Ämtern Willisau und Entlebuch errichtete Pfarrei umfasst Menzberg sowie weitere Höfe von Willisau Land, Hergiswil bei Willisau und Romoos.

Die Kernsiedlung Menzberg mit Schulhaus, Wirts- und Pfisterrecht entwickelte sich infolge der Pfarreigründung. Die Höfe Gutenegg erscheinen um 1306 im habsburgischen Amt Willisau. Das Wolhuser Gut Oberlehn war ab 1386 ein Lehen von Luzern und befand sich bis ins 19. Jahrhundert in patrizischen Händen. Den Bewohnern von Menzberg gestattete der Rat von Luzern 1807, eine Kuratkaplanei zu gründen, die 1810 zur Pfarrei erhoben wurde. Die Kollatur hatte der Kanton Luzern inne. Der neuen Pfarrei wurden die Hergiswiler Kapelle St. Joder (heiliger Theodul) einverleibt und das Patrozinium sowie das Vermögen der 1809 erbauten Pfarrkirche übertragen, ebenso die Einkünfte der vorübergehend aufgehobenen Pfarrei Oberkirch. 1823 brannten die Kirche und die neuen Pfrundgebäude nieder, sie wurden 1825 neu errichtet; das Kirchenschiff von Josef Händle erhielt 1910-1911 eine Verlängerung. Nachdem Ende des 18. Jahrhunderts in Menzberg ein Wanderlehrer unterrichtet hatte, erhielt das weitläufige Streusiedlungsgebiet im 19. Jahrhundert verschiedene Bergschulen, so 1820 das Schulhaus Menzberg (1825 wieder aufgebaut) und 1835 das Schulhaus Twerenegg. 1976 schloss die Sekundarschule Menzberg. 1834 machte der Bau eines Kurhauses (heute Landgasthof Hotel Menzberg) die Siedlung zum Molken- und Luftkurort. Ende des 19. Jahrhunderts setzte in der unwegsamen voralpinen Landwirtschaftsregion die Abwanderung ein.

Quellen und Literatur

  • Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern 5, 1959, 158-160
  • X. Vogel, Menzberg, 1991

Zitiervorschlag

Waltraud Hörsch: "Menzberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.12.2019. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007519/2019-12-10/, konsultiert am 29.03.2024.