de fr it

Maria Rickenbach

Benediktinerinnenkloster in Niederrickenbach, Gemeinde Oberdorf NW, in der Diözese Chur, das zwischen 1857 und 1863 als Andachtskloster gegründet und als dessen Visitator der Abt von Engelberg bestimmt wurde. Klosterpatrone sind Benedikt und Scholastika. Maria Rickenbach wurde von zwei Mitgliedern des Schwesterninstituts Baldegg gegründet, die sich 1853 von ihrem Mutterhaus trennten und sich dem Abt von Engelberg unterstellten. 1854 übernahmen sie die Armenanstalt Gauglera im freiburgischen Rechthalten, eröffneten 1856 ein Noviziat und liessen sich in die Ewige Anbetung einführen. Unter Prior Anselm Villiger erfolgten erstmals die Wahl einer Oberin und das Ablegen einfacher Gelübde auf die Benediktinerregel. 1857 wurde der Wallfahrtsort Maria Rickenbach zur endgültigen Niederlassung bestimmt. Unter der Bezeichnung "Kongregation der Opferschwestern des dritten Ordens des heiligen Benedikt" erhielt das Kloster 1863 als kirchliche Institution die bischöfliche Bestätigung, wurde aber angehalten, die soziale Tätigkeit (Armenpflege, Schulwesen) auf Maria Rickenbach zu beschränken. 1859-1981 führte es ein Mädchenpensionat, dessen Schule auch den Kindern der umliegenden Höfe offenstand. 1874 entsandte es eine erste Schwesterngruppe in die USA, um das Kloster Engelberg in seiner Missions- und Schultätigkeit zu unterstützen. Es entstanden die Klöster Conception (Clyde in Missouri, heute Kongregation von sechs Anbetungsklöstern) und Maryville (South Dakota). Die Klostergebäude in Maria Rickenbach wurden 1895-1897 erweitert, 1973-1977 neu errichtet und die Kirche 1979-1980 umgebaut und geweiht. Seit den Anfängen führt die Vorsteherin den Titel einer Mutter. 1938 wurde das Kloster Priorat und die Oberin Priorin. Maria Rickenbach gehört der 1975 errichteten Föderation der benediktinischen Schwesternklöster der Schweiz an, die ihr beschauliches Leben mit einem äusseren Apostolat verbinden.

Quellen und Literatur

  • HS III/1, 1848-1862
  • Das Benediktinerinnen-Kloster Maria-Rickenbach in Gesch. und Gegenwart, 2007

Zitiervorschlag

Cécile Sommer-Ramer: "Maria Rickenbach", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.08.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007483/2008-08-21/, konsultiert am 28.03.2024.