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Bristen

Dorf und Streusiedlungen im Maderanertal, politische Gemeinde Silenen UR. Nach 1370 Bristen. Um 1800 300 Einwohner; 1990 603; 2000 565.

Romanische Flurnamen zeugen von einer voralemannischen Bevölkerung. Bristen gehörte zur Landespfarrei Silenen, erhielt 1784 eine eigene Kirche und Kaplanei, wurde 1903 von Silenen abgekurt und eine Kirchgemeinde. Der wohl ins 15. Jahrhundert zurückreichende Abbau von Eisenerz unter den Windgällen erlebte durch die Familie Madran von 1576 bis ins 18. Jahrhundert eine Blütezeit. Gleichzeitig wurden am Bristenstock Edelmetalle gewonnen. Im 19. Jahrhundert war Bristen ein Mittelpunkt des Alpinismus und des Strahlergewerbes. 1910-1912 wurde die Fahrstrasse von Amsteg nach Bristen, 1919-1921 das Fahrsträsschen bis Alp Stössi und später bis Balmenegg, 1945 die Luftseilbahn nach Golzern erstellt. 1990 arbeiteten über 220 Einwohner ausserhalb des Tals. Die Gegend steht unter eidgenössischem Landschaftsschutz. Bristen entsendet nach Gewohnheit zwei Vertreter in den Gemeinderat von Silenen und einen Vertreter in den Urner Landrat.

Quellen und Literatur

  • H. Nünlist, Das Maderanertal einst und jetzt, 21980
  • L. Lussmann, Silenen-Amsteg-Bristen, 1991
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Hans Stadler: "Bristen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.06.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007471/2004-06-08/, konsultiert am 29.03.2024.