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Urnerboden

Kirchenweiler und eine der grössten Alpen der Schweiz, östlich des Klausenpasses auf dem Gebiet der politischen Gemeinde Spiringen UR. 1352 uf Mercheren, 1609 Ennetmercht, 1708 Urnerboden. 1888 73 Einwohner; 1910 175; 1980 86; 2010 27.

Bronzezeitliche Funde. Die spätestens im 11. Jahrhundert einsetzende alpwirtschaftliche Nutzung führte 1196 nach Streitigkeiten zur Grenzziehung zwischen Uri und Glarus. Die Alp, die 1500 Kühen Sömmerung bietet, gehörte stets dem Land (heute der Korporation) Uri. 1437 wird eine der heiligen Verena geweihte Kapelle erwähnt. Seit 1600 ist St. Erhard Kirchenpatron. Die heutige Kirche wurde 1912-1915 erbaut. 1590 wurde eine ganzjährig geöffnete Herberge in der Spittelrütti errichtet. Nach der Abkurung Unterschächens von der Mutterkirche Spiringen blieb der Urnerboden ab 1713 als Exklave bei Spiringen. 1877 erlangten die Bewohner vom Bundesrat das Recht, ganzjährig auf dem Urnerboden zu wohnen. Dies erforderte die Gründung einer Schule (1899) und einer Kaplanei (1902). Die 1900 eröffnete Klausenstrasse förderte den Tourismus auf dem Urnerboden, der 2001 mit der Seilbahn zum Fisetengrat eine neue Attraktion erhielt. 1971 schuf der Kanton eine Heimarbeitwerkstatt. Die Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Wegen der abgeschiedenen Lage, vor allem im Winter, nimmt deren Zahl seit Jahrzehnten ab.

Quellen und Literatur

  • H. Muheim, U., 1986
  • H. Stadler-Planzer, A. Herger, Spiringen, 1991
  • C. Hirtler, U., 2012
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Hans Stadler: "Urnerboden", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.02.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007469/2013-02-19/, konsultiert am 28.03.2024.