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Lützelau

Kleine Insel im Zürichsee, Gem. Freienbach SZ. Um 741 insola minore, um 744 Lu zilunouwa. Siedlungsbelege aus der Frühbronzezeit (um 1800 v.Chr.). Um 741 übertrug Beata, die Gemahlin Landolts (Beata-Sippe), Güter an ein der Maria geweihtes Frauenklösterchen auf L., das wahrscheinlich die Regel des hl. Caesarius von Arles befolgte. Bereits um 744 wird das Kloster zum letzten Mal erwähnt, als Beata es an Abt Otmar von St. Gallen veräusserte. Es dürfte wenig später eingegangen sein. Später gelangte die Insel in den Besitz der Gf. von Rapperswil, anschliessend der Stadt Rapperswil bzw. städt. Institutionen (Siechenhaus im 16. Jh., Heiliggeistspital 1810, Armengut, bis heute Ortsbürgergem. Rapperswil). Rapperswil baute auf der Insel vom 15. bis zum 17. Jh. Sandstein ab, wodurch die Insel (3,38 ha) allmählich schrumpfte. Eine Sondiergrabung brachte 1964 die Fundamente einer kleinen Saalkirche mit rechteckigem Chor aus der 1. Hälfte des 8. Jh. zu Tage. Heute wird L. als Zeltplatz benutzt und gehört teilweise zum Naturschutzgebiet Frauenwinkel.

Quellen und Literatur

  • J. Kessler, «Archäolog. Sondiergrabungen auf der Insel L.», in MHVS 59, 1966, 151-174
  • F. Oswald et al., Vorrom. Kirchenbauten 1, 1966-71, 186 f.
  • G. und P. Wyrsch, «L. und Ufenau, die beiden Inseln im Zürichsee», in MHVS 82, 1990, 21-33
Von der Redaktion ergänzt
  • Buschow Oechslin, Anja: Der Bezirk Höfe, 2010, S. 42-43 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Neue Ausgabe 4).

Zitiervorschlag

Paul Wyrsch: "Lützelau", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.07.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007424/2008-07-04/, konsultiert am 29.03.2024.