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Thiez

Das Mandement Thiez bzw. das Gebiet Sallaz im Faucigny umfasste vier Pfarreien, die dem Priorat Saint-Jean in Genf unterstanden, nämlich Bogève, Viuz-en-Sallaz, Ville-en-Sallaz und Saint-André-de-Boëge. 1276 Tez, Thyez, Thy.

1516 zählte Thiez etwa 230 Feuerstätten. Es wurde vermutlich wie das Mandement Jussy von einem Bischof der Familie de Faucigny dem Bistum Genf geschenkt. Die Gerichts- und Steuerhoheit übte ein Kastlan aus, der in einer wahrscheinlich von Bischof Aymo von Grandson erbauten, heute nicht mehr vorhandenen Burg in Ville-en-Sallaz residierte. Ab 1469 wurden der Bevölkerung der bischöflichen Mandements Jussy, Peney und Thiez Freiheitsrechte zugestanden. Die Lage von Thiez als Exklave innerhalb der Besitzungen des Herrn von Faucigny führte zu zahlreichen Rechtsstreitigkeiten zwischen ihm und dem Bischof. Nach der Reformation verlor Genf das Gebiet trotz der Einsetzung von Prädikanten. Aufgrund seiner geografischen Lage ging das Mandement 1539 endgültig an den Bischof von Genf über, der seinen Sitz 1568 nach Annecy verlegte.

Quellen und Literatur

  • Binz, Louis; Emery, Jean; Santschi, Catherine: Le diocèse de Genève, l'archidiocèse de Vienne en Dauphiné, 1980, S. 19-50 (Helvetia Sacra, I/3).
  • La Corbière, Matthieu de; Piguet, Martine; Santschi, Catherine: Terres et châteaux des évêques de Genève. Les mandements de Jussy, Peney et Thiez des origines au début du XVIIe siècle, 2001.
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1276: Tez, Thyez, Thy
Variante(n)
Thyez

Zitiervorschlag

Martine Piguet: "Thiez", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.02.2014, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007366/2014-02-19/, konsultiert am 29.03.2024.