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TheodorAb Yberg

Der konservative Schwyzer Kommandant wird auf einer Lithografie karikiert (Burgerbibliothek Bern).
Der konservative Schwyzer Kommandant wird auf einer Lithografie karikiert (Burgerbibliothek Bern).

7.12.1795 Schwyz, 30.11.1869 Schwyz, katholisch, von Schwyz. Sohn des Alois, Ratsherrn und Oberstleutnants. 1822 Josefa Felchlin, Tochter des Josef, Obersten. Theodor Ab Ybergs militärische Laufbahn begann 1815 an der Grenzbesetzung in der Westschweiz. Nach der Rückkehr aus französischen Diensten (ab 1815 Offizier) wurde er 1823 eidgenössischer Stabsoffizier im Range eines Oberstleutnants, 1831 zum eidgenössischen Obersten befördert. 1833 kommandierte er die Schwyzertruppen im Zug nach Küssnacht (SZ) und wiederum 1844-1845 gegen die Luzerner Freischaren. 1847 war er Kriegsrat der Sonderbundsarmee und Kommandant der 2. Sonderbundsdivision. Die Wahl zum Kantonsrichter 1824 stand am Anfang seiner politischen Karriere in Schwyz: 1826 Ratsherr, 1830-1833 Bezirksstatthalter, 1830-1834 Landesstatthalter, 1832 und 1841-1846 Tagsatzungsgesandter, 1833-1834 Bezirksammann, 1833-1847 Mitglied des Grossen Rats, des Kantonsrats und der Regierungskommission, 1834-1836, 1838-1840, 1842-1844 und 1846-1847 Landammann. 1835 war er Initiant für die Berufung der Nuntiatur nach Schwyz, 1836 für die Errichtung des Jesuitenkollegiums in Schwyz. 1841 tat er sich als Gegner der Aufhebung der aargauischen Klöster hervor. Vom Papst 1839 zum Ritter und 1842 zum Komtur des St. Gregorius-Ordens ernannt, wurde er 1846 in den erblichen Grafenstand erhoben. Ab Yberg beteiligte sich in den Verfassungs- und Trennungswirren im Kanton Schwyz 1830-1833 massgeblich an den Bestrebungen, vorrevolutionäre Verhältnisse wiederherzustellen. Im Hörner- und Klauenstreit (1838) vertrat er ebenfalls als einer der Führer der Hornmänner die Konservativen. Ohne den Kampf gegen den Radikalismus aufzugeben, hatte er aber sein früheres politisches Denken geändert, zugunsten von Frieden, Ordnung und Zusammenarbeit im ganzen Kanton. Der beim Volk sehr beliebte Ab Yberg war am Sonderbundskrieg als Landammann und Kommandant führend beteiligt, verlor aber nach der Niederlage seine Ämter und ging 1848-1851 ins Exil nach Österreich. Er gehört zu den bedeutendsten Gestalten der schwyzerischen Geschichte des 19. Jahrhunderts.

Quellen und Literatur

  • P. Betschart, Theodor Ab Yberg und die Politik von Schwyz in den Jahren 1830-1848, 1955
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Zitiervorschlag

Franz Auf der Maur: "Ab Yberg, Theodor", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.12.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007267/2011-12-08/, konsultiert am 29.03.2024.