de fr it

AntonSchmid

9.11.1792 Altdorf (UR), 28.1.1880 Altdorf, katholisch, Landmann von Uri. Sohn des Franz Martin, Landessäckelmeisters, und der Katharina Gerig. 1837 Karolina Curti, Tochter des Josef Anton, Handelsmanns mit beträchtlichem Vermögen, Schwägerin des Franz Xaver Zgraggen. Lateinschule in Altdorf, Handelslehre bei Josef Tanner in Bellinzona. Gehilfe in der Gemeindekanzlei Altdorf, Schreiber im Speditionshaus Muheim. 1815-1830 Offizier in französischen Diensten, 1823 Teilnahme an einem Feldzug nach Spanien, Oberstleutnant. 1832-1834 Landesstatthalter, 1834-1838 Urner Landammann, 1839-1847 Landeshauptmann, Brigadier der Sonderbundstruppen, 1850-1852 Pannerherr.

Anton Schmid setzte sich in der Urner Regierung vor allem für das Wehrwesen und die Belange des Verkehrs ein. Als Tagsatzungsgesandter (1833-1847) verfocht er eine kompromisslos konservative Haltung. Nach der Niederlage der Föderalisten zwischenzeitlich aus der Regierung verdrängt, gehörte Schmid dieser 1850-1852 erneut an, wurde aber wegen seines Einsatzes für ein strenges Kriminalgesetz 1852 von der Landsgemeinde nicht mehr wiedergewählt. 1855 trat er in päpstliche Dienste, baute ein Fremdenregiment auf und unterwarf 1859 Perugia, was ihm wegen seiner unrühmlichen Rolle bei dem Sturm auf die Stadt einerseits die Bezeichnung "Schlächter von Perugia", andererseits aber auch die Beförderung zum General einbrachte. Nach dem Einmarsch der Piemontesen in den Kirchenstaat 1860 kehrte Schmid nach Uri zurück, wo er bis zu seinem Tod als Rentner lebte. Anton Schmid durchlief als einer der Letzten die klassische Magistratenlaufbahn alten Stils. Er zählte zu den Häuptern der föderalistischen Stände im Vorfeld des Sonderbundskriegs.

Quellen und Literatur

  • StAUR
  • Urner Ztg., 1880, Nr. 5
  • U. Kälin, Die Urner Magistratenfam., 1991
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 9.11.1792 ✝︎ 28.1.1880

Zitiervorschlag

Urs Kälin: "Schmid, Anton", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.08.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/006897/2011-08-15/, konsultiert am 18.03.2024.