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Dällikon

Politische Gemeinde des Kantons Zürich, Bezirk Dielsdorf, im Furttal am Nordfuss des Altbergs, bis 1843 mit Dänikon vereint. 870 Tellinghovon. 1467 12 Haushalte; 1634 193 Einwohner; 1836 360; 1850 364; 1900 340; 1950 377; 1980 2426; 2000 3261.

Dorfansicht. Kolorierte Federzeichnung eines unbekannten Malers, 1826 (Fotografie Schweizerisches Nationalmuseum) © Privatsammlung.
Dorfansicht. Kolorierte Federzeichnung eines unbekannten Malers, 1826 (Fotografie Schweizerisches Nationalmuseum) © Privatsammlung. […]

Archäologisch nachgewiesen sind eine spätbronzezeitliche Siedlung bei Vortauen und ein römischer Gutshof in Maueräckern. Frühe Grundbesitzer in Dällikon waren die Klöster St. Gallen (9. Jh.), Muri (12. Jh.), Einsiedeln (Anfang 13. Jh.) sowie das Zürcher Grossmünster (12. Jh.). 1285 belehnte Einsiedeln Lütold VIII. von Neu-Regensberg mit der Vogtei über seine Höfe und Leute. Habsburg hatte um 1300 eine Gruppe von Aussiedlern aus dem Dorf Oberhasli mit einer Steuer belegt. Die gerichtliche Zugehörigkeit von Dällikon geht aus der Offnung der Herrschaft Alt-Regensberg von 1426 hervor: Alt-Regensberg (im Besitz der Herren von Landenberg-Greifensee) richtete alle Vergehen "bis an den Tod", während das Blutgericht dem Landvogt von Regensberg oblag. 1468 kam die Herrschaft Alt-Regensberg zu Zürich und war bis 1798 Teil der Obervogtei Regensdorf. Die Offnung von 1537 regelte nur das Flurrecht und sparte die Einsiedler Güter als Rest der 1285 erwähnten Vogtei aus. 1579 erhielt Dällikon einen Einzugsbrief. Ein Leutpriester in Dällikon wird 1228 erwähnt; das Patronatsrecht der Kirche Dällikon verkauften die Herren von Landenberg-Greifensee 1421 dem Grossmünster. Die mittelalterliche Pfarrei bzw. nach der Reformation die Kirchgemeinde Dällikon umfasste auch Dänikon. 1775 verteilte sich die Nutzfläche (ohne Allmend) auf 57% Äcker, 23% Wald, 16% Wiesen und 4% Reben (nordexponiert). Landhandwerk betrieben 1836 50 Personen in Dällikon und Dänikon, vor allem Zimmerleute, aber auch Leinen-, Seiden-, Strumpfweber und Seidenwinderinnen. 1877 erhielten Dällikon und Buchs (ZH) eine gemeinsame Station an den Bahnlinien Kloten-Baden bzw. Niederglatt-Baden (bis 1937). Ein Segelflugplatz war 1943-1964 in Betrieb. Seit den 1960er Jahren wird Dällikon in die Agglomeration Zürich einbezogen. Grossüberbauungen, ein hoher Pendleranteil (2000 knapp drei Viertel Wegpendler, gut drei Viertel Zupendler), aber auch die Ansiedlung von Industrie, unter anderem im Baurecht auf Gemeindeboden, waren bisher die Folgen.

Quellen und Literatur

  • E. Enderlin, 1100 Jahre Dällikon, 1970
  • Wo wir daheim sind, 1987
Von der Redaktion ergänzt
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Martin Illi: "Dällikon", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.03.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000064/2005-03-15/, konsultiert am 28.03.2024.