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LiseGirardin

Porträt von Lise Girardin. Fotografie, Dezember 1971 (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv, Bestand Comet Photo AG, Com_L20-0941-0246).
Porträt von Lise Girardin. Fotografie, Dezember 1971 (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv, Bestand Comet Photo AG, Com_L20-0941-0246).

15.2.1921 Genf,16.10.2010 Genf, reformiert, von Genf. Tochter des Mathematikprofessors Ernest Baud und der Alice geborene Béranger. Pierre Girardin, Mathematikprofessor. Lise Girardin erwarb 1943 ein geisteswissenschaftliches Lizenziat an der Universität Genf und unterrichtete dort zunächst vor allem am Séminaire de français moderne. Nachdem die Frauen das kantonale Stimm- und Wahlrecht erlangt hatten (Frauenstimmrecht), wurde sie 1959 als Freisinnige zur stellvertretenden Laienrichterin gewählt und sass 1961-1973 im Grossen Rat des Kantons Genf. 1967-1979 war sie zudem die erste Frau im Conseil administratif (Exekutive) von Genf. Girardin amtierte 1968, 1972 und 1975 als Genfer Stadtpräsidentin und war damit die erste Schweizerin überhaupt, die ein solches Amt innehatte. Ebenfalls als erste und auch als einzige Frau gehörte sie 1971-1975 dem Ständerat an. Bei den Wahlen von 1975 wurde sie vom Sozialdemokraten Willy Donzé verdrängt, wodurch der Ständerat wieder zur reinen Männerdomäne wurde (Bundesversammlung). Sie präsidierte 1984-1991 die eidgenössische Ausländerkommission. Lise Girardin engagierte sich auf kantonaler Ebene für die Demokratisierung von Bildung und Studium sowie auf Bundesebene für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, für familienrechtliche Aspekte (Adoption und Abstammung) und für die Gleichstellung von Mann und Frau.

Quellen und Literatur

  • Tribune de Genève, 28.8.1997.
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Zitiervorschlag

Liliane Mottu-Weber: "Girardin, Lise", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.03.2024, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/006323/2024-03-21/, konsultiert am 25.04.2024.