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Buchs (ZH)

Politische Gemeinde des Kantons Zürich, Bezirk Dielsdorf. Dorf im Furttal am Südfuss der Lägern. 870 Pusaha, 1219 Buhsa. 1467 16 Haushaltungen; 1634 326 Einwohner; 1850 649; 1900 501; 1950 627; 1970 1552; 1990 3516; 2000 4182.

Das Herrenhaus eines römischen Gutshofs mit Mosaiken und Wandmalerei wurde 1972 restauriert und zugänglich gemacht. Buchs gehörte ab 1409 zur zürcherischen Herrschaft Regensberg. Die durch Feuer zerstörte Offnung wurde 1530 neu aufgezeichnet. Einzugsbriefe datieren von 1622 und 1698. Die Gemeindegutsrechnung von 1623 weist exemplarisch für die dörfliche Wirtschaft folgende Erträge aus: Erblehens- und Pachtzinsen von Höfen und sogenannten Rütinen, das Kircheneinkommen, eine Wiese zur Besoldung des Försters, einen Acker und eine Wiese für den Unterhalt von Zuchtstier und Zuchteber sowie einen Gemeindewald und eine Allmende, auf der die Dorfgenossen über den Kernbestand hinaus Vieh sömmern konnten. Ein Leutpriester wird 1250, die Pfarrkirche 1275 erwähnt. Patronatsrechte und Zehnten gingen 1314 von den Freiherren von Regensberg an das Johanniterhaus Bubikon, das sich 1341 nur noch zum Unterhalt von Chor und Glockenhaus verpflichtete. 1618 erwarb Zürich den ganzen Besitz des Ordens, unter anderem auch die Rechte an der Pfarrkirche. 1877 erhielt Buchs gleich einen doppelten Bahnanschluss durch die Furttallinie der Schweizerischen Nationalbahn (heute SBB-Station Buchs-Dällikon) sowie durch die 1937 stillgelegte Strecke Otelfingen-Bülach der mit ihr konkurrierenden Schweizerischen Nordostbahn. 1881-1920 wurde unterirdisch Quarzsand für die Glashütte Bülach gewonnen. In den Stollen schufen Arbeiter Reliefs und Skulpturen, ein einzigartiges Zeugnis nicht-professioneller, proletarischer Kunst. 1921 wurde das Buchser Ried in der Talsohle melioriert. Nur zögernd setzte die Industrialisierung ein: 1917-1918 Gründung einer Karbidfabrik (kurzlebiges, kriegsspekulatives Unternehmen), 1928 der Blockmetall AG (Buntmetall-Recycling), 1956 Bau eines Industriegleises ins ehemalige Gemeinderied, das 1966 Industriezone wurde und 1985 ca. 40 Unternehmen mit 450 Arbeitsplätzen beheimatete. 1976 entstand die Umfahrungsstrasse. Der grösste Wachstumsschub erfolgte nach 1979 mit dem Bau der neuen Quartiere Meierwiesen und Dornen. 1990 waren 5% der in Buchs Beschäftigten im 1., 30% im 2. und 65% im 3. Sektor tätig. Der Anteil der Wegpendler (79%) überwog jenen der Zupendler (72%) nur wenig.

Quellen und Literatur

  • SSRQ ZH I/2, 191-215
  • W. Drack, Die röm. Kryptoportikus von Buchs (ZH) und ihre Wandmalerei, 1976
  • K. Grendelmeier, T. Kaiser, Buchs (ZH), 1985
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Martin Illi: "Buchs (ZH)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.01.2003. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000063/2003-01-29/, konsultiert am 28.03.2024.