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LudwigDanioth

11.3.1902 Schattdorf, 9.6.1996 Andermatt, katholisch, von Andermatt. Sohn des Franz, Landwirts, und der Rosina geborene Nager. 1) Lina Christen (1935), 2) Paula Helg. Volksschule, Kollegium Altdorf (UR). 1910 zog die Familie nach Andermatt, wo Ludwig Danioth einen landwirtschaftlichen Betrieb und eine grosse Familie aufbaute. Aus dieser schöpfte er die Kraft für seine öffentliche Wirksamkeit, vereinigte er doch eine natürliche geistige und politische Begabung, eine selbstlose Hingabe an die res publica und eine enorme Schaffenskraft. Der Konservativen Volkspartei angehörend, wirkte Danioth als Schulrat, Gemeinderat und Gemeindepräsident von Andermatt, 1941-1944 als Verwalter der Korporation Ursern. Für seine Verdienste um Ursern wurde er 1969 zum Ehrentalammann (Ehrenpräsident der Korporation Ursern) ernannt. Zunächst Ursner Vertreter im Urner Landrat, war Danioth 1944-1968 Regierungsrat von Uri, zuerst als Vorsteher der Armen- und Fürsorgedirektion, ab 1948 als umsichtiger und einsatzfreudiger Vorsteher der Finanzdirektion. 1952, 1956, 1958 und 1966 wurde er zum Landammann gewählt.

Auf eidgenössischer Ebene vertrat Danioth den Kanton Uri 1947-1971 im Ständerat, den er 1964 mit grosser Auszeichnung präsidierte. In Bern entwickelte er eine vielschichtige und erfolgreiche Tätigkeit mit wichtigen Vorstössen und der Mitwirkung, zum Teil als Präsident, in 284 nichtständigen und zehn (von 14) ständigen Kommissionen sowie als Präsident der Finanzdelegation beider eidgenössischer Räte. Sein grösster Erfolg war die 1966 eingereichte Motion zur Förderung der Berghilfe. Die Wirksamkeit Danioths basierte auf der christlichen Weltanschauung, seiner expliziten Liebe zur Bergbevölkerung, aus der er hervorging, seiner Gründlichkeit und Sachkenntnis. Bekannt ist sein engagierter Kampf gegen das Grosskraftwerk Ursern 1945-1946, das wegen des einmütigen Widerstandes des Tals nicht zustande kam. Besonders setzte er sich als Verwaltungsratspräsident für die Furka-Oberalp-Bahn ein. Mit zahllosen Beweisen der Wertschätzung und des Dankes von Volk und Behörden Uris beendete Ludwig Danioth 1971 sein umfassendes politisches Werk.

Quellen und Literatur

  • Urner Wbl., 1999, Nr. 68
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Zitiervorschlag

Hans Muheim: "Danioth, Ludwig", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.10.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/006257/2007-10-17/, konsultiert am 18.04.2024.