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Mosen

Ehemalige politische Gemeinde LU, Amt bzw. Wahlkreis Hochdorf, seit 2009 mit Gelfingen, Hämikon, Müswangen, Retschwil und Sulz (LU) Teil der Gemeinde Hitzkirch. Im Seetal am Südende des Hallwilersees gelegen. 1045 Moseheim (Kopie 14. Jh.), 1264 Mosheim. 1798 165 Einw.; 1850 217; 1900 166; 1950 177; 2000 254. In M. befand sich eines der vier Seegerichte der Herrschaft Hallwil. Twing und Bann waren Eigen der Herren von Lieli, kamen an die Hürus von Schönau und an die Frh. von Grünenberg, die sie 1431 der Herrschaft Heidegg verkauften. 1470 vereinigte die Herrschaft ihre Twinggerichte in Gelfingen. M. war Teil des bis 1415 österr., 1415-25 luzern., 1425-1803 zu den Freien Ämtern zählenden Amtes Richensee bzw. Hitzkirch und kam 1803 zu Luzern (Amt Hochdorf). Mitte des 18. Jh. und 1803-48 war M. Zollstätte. Es gehörte bis 1806 zum Kirchgang Hitzkirch, seither zur Pfarrei Aesch. 1484 wird die Heidegger Taverne erwähnt. Im 19. Jh. kam die Strohflechterei auf. Die kleine Gemeinde wurde wegen Finanzproblemen 1887-96 unter Luzerner Kuratel gestellt, die Schule zeitweise aufgehoben (Schulhausbau 1898); es gab Vereinigungsprojekte mit Nachbargemeinden. Ein Grossteil des Gemeindewaldes lag ab 1822 im Gebiet von Schwarzenbach. 1883 erhielt M. Anschluss an die Seetalbahn, 1888 eine Schiffsstation. Die Bahn brachte um 1890 industrielle Ansiedlung (Seidenweberei, Zementwaren- und Zigarrenfabrikation).

Quellen und Literatur

Zitiervorschlag

Waltraud Hörsch: "Mosen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.11.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000606/2016-11-16/, konsultiert am 28.03.2024.