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Henri-FlorianCalame

28.8.1807 Le Locle, 20.3.1863 Neuenburg, ref., von Le Locle und La Brévine. Sohn des Jacques-Henri, Kolonialwarenhändlers, Geschworenen und Abgeordneten der Audiences générales (Parlament) und des Corps législatif, und der Marie-Ernestine geb. Jeanmaire. Neffe der Marie-Anne (->). 1832 Madeleine-Emma Faure, Tochter des Charles, von Le Locle, Bürgers von Valangin. C. studierte Literatur in Neuenburg, dann Rechtswissenschaften in Bern und Berlin. In die Heimat zurückgekehrt, eröffnete er 1827 eine Anwaltskanzlei und hielt 1829-30 in den Auditoires (Vorgängerin der Akademie Neuenburg) eine Vorlesung über Landrecht, auf die sich die Gerichte stützten, bevor 1855 das Neuenburger Zivilgesetzbuch angenommen wurde. Die Vorlesung wurde 1858 unter dem Titel "Droit privé d'après la coutume neuchâteloise" veröffentlicht. 1830 wurde C. Vorsteher der Mairie Les Brenets, Mitglied der Audiences générales, danach des Corps législatif und 1831 Sekr. des Neuenburger Staatsrats, dem er später auch angehörte. 1837-48 war er Abgeordneter an der eidg. Tagsatzung. 1831 war er Mitarbeiter der kurzlebigen "Feuilles neuchâteloises", die den Ausgleich suchten und die konstitutionelle Monarchie befürworteten. Die republikan. Revolution vom 1.3.1848 bewog ihn zum Rückzug ins Privatleben; aber schon im Nov. 1848 wurde er in den Gr. Rat gewählt, dem er bis zu seinem Tod angehörte. 1848 übernahm C. auch die Redaktion des "Neuchâtelois", einer gemässigt konservativen Zeitung, Nachfolgerin des monarchist. "Constitutionnel neuchâtelois", die ihn aber nicht überlebte. C. war ab 1849 Mitglied und Vizepräs. der Synode der prot. Staatskirche von Neuenburg. Er publizierte eine Sammlung lyr. Dichtung ("Méditations poétiques", 1852 und 1861) und war Ritter des preuss. Roten Adlerordens.

Quellen und Literatur

  • Messager NE, 1864
  • L. Thévenaz, «Les événements de février-mars 1848 vus par des royalistes», in MN, 1948, 178-184
  • Biogr.NE 2, 62-66
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Zitiervorschlag

Eric-André Klauser: "Calame, Henri-Florian", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.07.2002, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/006004/2002-07-19/, konsultiert am 29.03.2024.