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Gelfingen

Ehemalige politische Gemeinde LU, Amt bzw. Wahlkreis Hochdorf, seit 2009 mit Hämikon, Mosen, Müswangen, Retschwil und Sulz (LU) Teil der Gemeinde Hitzkirch. Das Dorf ist unterhalb der Feste Heidegg am Baldeggersee gelegen. 1045 Gelvingun. 1678 381 Einw.; 1798 307; 1850 497; 1900 443; 1950 469; 2000 709. G. war um 1261 und 1281 Teil des kyburgischen, dann des habsburg. Amtes Lenzburg. Die Habsburger besassen hier um 1300 nur die hohe Gerichtsbarkeit. Nach 1300 gehörte G. zum Amt Richensee bzw. Hitzkirch und kam 1415-25 zu Luzern, dann zur gemeinen Herrschaft Freie Ämter, 1803 zum Kt. Luzern. Der Twing war seit dem SpätMA Bestandteil der Herrschaft Heidegg, welche 1470 die Twinggerichte der Dörfer G., Altwis, Mosen, Lieli und Sulz in einem Wochengericht in G. zusammenlegte. Das Dorf gehört seit dem SpätMA zur Pfarrei Hitzkirch. Seit ca. 1261 erscheinen Fischenzen, seit 1280 werden Wirte genannt, die an der Durchgangsstrasse lebten. Bis ins 19. Jh. - und wieder seit 1952 - wurde ausgedehnter Weinbau betrieben, auch Obstbau, im 18. und 19. Jh. Baumwoll- und Seidenweberei, im 19. Jh. Strohflechterei. In dieser Zeit war die bis 1898 genutzte Mühle die grösste im ehem. Amt Hitzkirch. 1838 bestand eine Lese- und Theatergesellschaft. 1847 entstand in Klotisberg die Armen- und Waisenanstalt der Gemeinden Hitzkirch, Altwis, Schongau, Hämikon und Lieli. 1883 erfolgte der Anschluss an die Seetalbahn. Heute befindet sich das Sportzentrum des Schweiz. Verbandes Kath. Turnerinnen (SVKT) in G. 2000 war noch immer mehr als ein Viertel der erwerbstätigen Bevölkerung im 1. Sektor beschäftigt.

Quellen und Literatur

Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Waltraud Hörsch: "Gelfingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.11.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000598/2016-11-03/, konsultiert am 19.03.2024.