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August KarlBettschart

13.3.1885 Einsiedeln, 15.10.1956 Einsiedeln, katholisch, von Einsiedeln. Anwalt, Politiker der Konservativen Volkspartei, Schwyzer Kantons- und Regierungsrat, Landammann von Schwyz.

August Karl Bettschart am Schreibtisch. Fotografie aus Familienalbum, nach 1911 (Privatsammlung; Digitalisat in Archiv Stiftung Kulturerbe Einsiedeln).
August Karl Bettschart am Schreibtisch. Fotografie aus Familienalbum, nach 1911 (Privatsammlung; Digitalisat in Archiv Stiftung Kulturerbe Einsiedeln). […]

August Karl Bettschart war der vierte Sohn von Franz Bettschart und Josephine geborene Kälin, Tochter des Schneiders Leonhard Dominik Kälin. Sein Vater hatte eine leitende Stellung im katholischen Benziger Verlag inne, in den später auch seine älteren Brüder Franz und Oskar Bettschart eintraten. Sein jüngerer Bruder Anton Bettschart machte eine Karriere in der Industrie und war langjähriger Direktor der Alusuisse. Seine Schwester Louise Kälin-Bettschart eröffnete 1920 in Einsiedeln an zentraler Lage eine Mercerie. 1924 heiratete Bettschart Anna Kollmuss, die Tochter eines Papierfabrikanten aus Oberbayern.

Bettschart besuchte in Einsiedeln die Primarschule und anschliessend das Gymnasium des Benediktinerstifts. 1903-1904 verbrachte er ein Jahr im Kollegium der Abtei Saint-Maurice im Wallis und studierte danach ab 1906 Rechtswissenschaften an den Universitäten Bern, Wien und Basel. Nach dem Lizentiat beider Rechte kehrte er 1911 nach Einsiedeln zurück und amtierte als Landschreiber des Bezirks. 1920-1928 war er Sekretär des Bundesgerichts in Lausanne, wo ihm Bundesrichter Hugo Oser ein wichtiger Mentor war. Anschliessend liess sich Bettschart mit seiner Familie definitiv in Einsiedeln nieder und eröffnete ein Advokaturbüro.

Porträt von August Karl Bettschart aus Familienalbum. Fotografie Atelier de Jongh in Lausanne, um 1925 (Privatsammlung). 
Porträt von August Karl Bettschart aus Familienalbum. Fotografie Atelier de Jongh in Lausanne, um 1925 (Privatsammlung). 

Bettschard erlangte 1916 für die Konservative Volkspartei (heute Christlichdemokratische Volkspartei, CVP) ein Mandat im Kantonsrat, das er bis 1920 innehatte. 1928 folgte die Wahl in den Regierungsrat, in dem er bis zu seinem Rücktritt 1952 dem Baudepartement vorstand; 1936-1938 war er Landammann des Kantons Schwyz. Als seine Hauptaufgabe sah er den Ausbau des kantonalen Strassennetzes, darunter den Umbau der Seedammstrasse Rapperswil-Hurden, sowie den Abschluss der Elektrifikationsarbeiten der Schweizerischen Südostbahn (SOB), deren Verwaltungsrat er von 1933 bis 1948 präsidierte. In seine Amtszeit fielen 1936 die Eröffnung des Bundesbriefarchivs (heute Bundesbriefmuseum) in Schwyz und 1937 die Einweihung der Sihlsee-Stauanlagen bei Einsiedeln. Bettschart hatte zudem den Vorsitz der Schweizerischen Stiftung zur Erhaltung der Hohlen Gasse inne.

In Einsiedeln war August Karl Bettschart Präsident der Konservativen Partei, des Katholischen Volksvereins und der Redaktionskommission des Einsiedler Anzeigers sowie Mitglied in mehreren Vereinen. Sein Haus stand als Treffpunkt Politikern, Künstlern und Intellektuellen offen.

Quellen und Literatur

  • Einsiedler Anzeiger, 19.10.1956 (Nachruf).
  • Bettschart, Walter: Zur Geschichte der Familien Bet(t)schart, besonders der sogenannten Einsiedler Bettschart, 2015.
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Kurzinformationen
Variante(n)
August Karl Betschart
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 13.3.1885 ✝︎ 15.10.1956

Zitiervorschlag

Heinz Nauer: "Bettschart, August Karl", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.12.2019. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/005724/2019-12-10/, konsultiert am 28.03.2024.