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Dürrenroth

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Trachselwald. Die Gem. am Rothbach umfasst das Dorf D. auf der südl. Talterrasse, nördl. des Rothbachs die Weiler Hubberg, Hubbergschachen und Gassen, südlich davon Waltrigen, daneben Einzelhöfe. In der Grenzbereinigung mit Ursenbach 1888-89 wurde der grössere Teil des Hubbergviertels D. zugeteilt. 1275 Rota, 1326 Durren Rot. 1764 853 Einw.; 1850 1'438; 1900 1'441; 1950 1'330; 2000 1'032.

Pfarrhaus und Kirche. Kolorierte Aquatinta von Samuel Weibel, 1825 (Schweizerische Nationalbibliothek, Sammlung Gugelmann).
Pfarrhaus und Kirche. Kolorierte Aquatinta von Samuel Weibel, 1825 (Schweizerische Nationalbibliothek, Sammlung Gugelmann).

Das spät besiedelte Einzelhofgebiet kam 1312 mit andern Teilen der Herrschaft Balm an den Dt. Orden, der später die St. Laurentius-Kirche (Bau 1486, Umbauten im 18.-19. Jh.) und das Niedergericht D. seiner Kommende Sumiswald übergab. Ab 1431 gehörte D. zum Burgdorfer Ausburgerbezirk. Gegen den Widerstand der Bevölkerung führte Bern 1528 die Reformation ein. D. wurde als Teil der Herrschaft (ab 1701 Landvogtei) Sumiswald 1528-52 von Bern verwaltet, 1698 dem Orden abgekauft und 1803 dem Amt Trachselwald unterstellt. Im 19. Jh. begünstigte die Einzelhofwirtschaft die Gründung mehrerer Käsereigenossenschaften (1990 sechs mit drei Käsereibetrieben). Zusatzverdienst bot die Heimarbeit in der regionalen Leinwand- und Halbleinenfabrikation. 1847 erfolgte die Gründung der Ersparniskasse. Neben der noch immer starken Landwirtschaft mit über einem Drittel der in D. Erwerbstätigen boten 2000 v.a. Holzverarbeitung und Baugewerbe, eine exportorientierte Maschinenfabrik und der Landesproduktehandel Arbeitsplätze. Wegpendler, v.a. nach Huttwil und Langenthal, profitieren von guten Strassen- (Talstrasse 1875) und Bahnverbindungen (1908 Ramsei-Sumiswald-Huttwil-Bahn). Seit 1891 hat die Evang. Gesellschaft in Waltrigen ihren regionalen Sitz. Die Gem. hat drei Schulhäuser (Dorf, Hubbach, Gassen) und ist mit Walterswil im Schulgemeindeverband "Kleinemmental" zusammengeschlossen.

Quellen und Literatur

  • F. Häusler, Das Emmental im Staate Bern bis 1798, 2 Bde., 1958-68
  • C. Hebeisen et al., Kirche D., 1986
  • J. Rettenmund, Amtsbez. Trachselwald, 1991
  • A.-M. Dubler, «Adels- und Stadtherrschaft im Emmental des SpätMA», in AHVB 90, 2013, 33-96

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Dürrenroth", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.01.2018. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000548/2018-01-18/, konsultiert am 29.03.2024.