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Tannerhandel

Nach seinem Hauptakteur Konrad Tanner benannter Konflikt zwischen den neu gebildeten Ständen Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden 1598-1599. Aufgrund des Landteilungsvertrags von 1597 verfügte Ausserrhoden die Durchsetzung des Mehrheitsprinzips in Glaubenssachen und stellte die Katholiken vor die Wahl, zu konvertieren oder das Land zu verlassen. Dies fochten führende Innerrhoder Politiker um Tanner mit Unterstützung der Fürstabtei St. Gallen und der sieben katholischen Orte an, obwohl Innerrhoden seinerseits die Reformierten schon zehn Jahre früher weggewiesen hatte. Ausserrhoden ging es deshalb um Gleichbehandlung und die Würdigung der 1597 erlangten Selbstständigkeit, während der innerrhodische Protest im konfessionellen Eifer und der noch nicht vollzogenen Akzeptanz eines unabhängigen Ausserrhoden gründete. Gestärkt durch einen Entscheid der Landsgemeinde vom 6. Mai 1599 setzte Ausserrhoden seine Position vor der Tagsatzung schliesslich durch.

Quellen und Literatur

  • AppGesch. 2, 30-35; 3, 14-20
Weblinks

Zitiervorschlag

Thomas Fuchs: "Tannerhandel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.08.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049847/2012-08-13/, konsultiert am 28.03.2024.