Ehemalige Gemeinde des Kantons Bern, Verwaltungskreis Bern-Mittelland, auf einer Terrasse rechts über dem Gürbetal, Dorf mit Anteil am Talboden und Gerzensee, 2018 wie Gelterfingen und Noflen in die Gemeinde Kirchdorf (BE) integriert. 1364 Mülidorf. 1764 132 Einwohner; 1850 277; 1900 220; 1950 146; 2000 183; 2010 232; 2017 261.
Der Ort gehörte im Mittelalter zur Freiherrschaft Kramburg, mit der er nach 1373 an die Johanniter in Münchenbuchsee fiel, die ihn in ihrem Gericht Gelterfingen (Twingrecht 1505) verwalteten. In der Reformation unterstand dieses vorerst dem bernischen Stadtgericht, bis Bern vor 1533 einen erweiterten Gerichtsbezirk Gelterfingen unter dem Venner des Landgerichts Seftigen schuf. Im 18. Jahrhundert als Vennergericht Mühledorf bezeichnet, umfasste der Gerichtsbezirk Mühledorf, Gelterfingen, Noflen, die Höfe Jaberg, Hub, Stoffels- und Kienersrüti sowie Klapf-Rüti (Gerzensee). Mühledorf war ab 1803 Teil des Oberamts Seftigen und 1831-2009 des Amtsbezirks Seftigen. Mühledorf gehört zur Kirchgemeinde Kirchdorf. Das ehemalige Bauerndorf gewann durch die Gürbe- und Müschekorrektion (1855-1911) sowie die Gesamtmelioration (1942-1951) Ackerfläche und erhielt Fahrstrassen nach Belp und Kirchenthurnen. Rund zwei Drittel der Erwerbstätigen arbeiteten 2000 auswärts (Bern, Thun, Münsingen).