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Windlin

Altes Landleutegeschlecht von Unterwalden ob und nid dem Wald, im 14. und 15. Jahrhundert Kirchgenossen in Wolfenschiessen und Stans, ab der Mitte des 16. Jahrhundert Kilcher in Kerns und Sarnen, später Bürger von Kerns. Um 1330 erscheint erstmals ein Heinrich in Wolfenschiessen. Klaus fiel 1444 in der Schlacht bei St. Jakob an der Birs und Matthäus 1562 als Hauptmann in der Schlacht bei Dreux. Dessen Neffe Nikolaus (1555-1624), 1590 Hauptmann in den Hugenottenkriegen in Frankreich, war 1588-1619 Tagsatzungsgesandter von Obwalden. Im 18. und 19. Jahrhundert bekleideten die Windlin wichtige Landesämter in Obwalden: Johann Wolfgang (1750-1796) war 1785 Landeshauptmann und 1786 Landseckelmeister, dessen Sohn Wolfgang (1843) amtierte 1828-1843 als Zeugherr. Der Enkel Wolfgang (1820-1892) wurde 1850 Regierungsrat; nach dessen Rücktritt 1864 folgte ihm sein Bruder Josef (1824-1899) im Amt und wirkte 1868 als Oberrichter sowie 1878 als Obergerichtspräsident. Aus der Familie Windlin stammt auch der Hotelier Melchior (1940-2006).

Quellen und Literatur

  • A. Küchler, Chronik von Kerns, 1886 (Neudr. 1937)
  • N. von Flüe, Restaurationszeit in Obwalden, 1998, 140
  • NZZ, 3.9.2006

Zitiervorschlag

Angelo Garovi: "Windlin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049708/2013-11-26/, konsultiert am 29.03.2024.