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Serono

Das Istituto Farmacologico Serono mit Sitz in Rom und den Labors in Turin wurde 1906 von Cesare Serono gegründet. 1949 stand Pietro Bertarelli (1965) an der Spitze des der Vatikanbank gehörenden Chemieunternehmens, das aus natürlichen Rohstoffen pharmazeutische Produkte herstellte. So wurden aus dem Urin von Frauen nach der Menopause Gonadotropine isoliert, um daraus ein Medikament gegen die Unfruchtbarkeit zu synthetisieren. Ab 1965 leitete Pietros Sohn Fabio Bertarelli (1925-1998) die Firma und entwickelte sie zu einem führenden Unternehmen der Biotechnologie, das mit Hilfe der DNA-Technologie zahlreiche natürliche Grundstoffe durch künstlich erzeugte Substanzen zu ersetzen vermochte. 1977 verlegte die Familie Bertarelli, welche die Kontrolle über Serono gewonnen hatte, den Firmensitz nach Genf und eröffnete ab 1984 die Entwicklungszentren Aubonne, Coinsins, Corsier-sur-Vevey und Genf. 1996 ging Serono an Fabios Sohn Ernesto Bertarelli (1965) über, der aus der Firma ein multinationales Unternehmen formte. Die 2000 an der New Yorker Börse kotierte Ares Serono erzielte 2005 3,3 Mrd. Franken Umsatz (1996 1,1 Mrd. Franken). Das Pharmaunternehmen ist Marktführer bei der Reproduktionsbehandlung sowie aktiv in der Neurologie (multiple Sklerose), Endokrinologie (Wachstumsbehandlungen), Onkologie und Autoimmunerkrankungen. 2005 wurde Serono in den USA wegen Betrugs bei den Verkaufsmodalitäten eines Medikaments zu einer Busse von 704 Mio. Dollar verurteilt. 2006 erfolgte der Verkauf von Serono an die deutsche Merck-Gruppe (Merck Serono Biopharmaceuticals) für 16 Mrd. Franken.

Quellen und Literatur

  • L'Hebdo, 1994, Nr. 26
  • Bilan, 15.6.2009
Weblinks

Zitiervorschlag

Fabienne Abetel-Béguelin: "Serono", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.01.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049059/2011-01-28/, konsultiert am 29.03.2024.