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Ris

Jüd. Fam., im 18. Jh. im Elsass bezeugt. Raphael (1728-1813) kam 1786 als Rabbiner ins Surbtal, wo er bis 1813 wirkte. Sein Sohn Abraham (->) folgte ihm im Amt. Ein Enkel des Raphael, Aaron (1776), Inhaber eines Tuch- und Manufakturwarengeschäfts sowie einer Bank, lebte als einziger Jude 1803-13 unerkannt und dann bis 1830 als geduldeter Ansässe in der Stadt Zürich. Er erhielt 1837 als erster Jude seit dem MA die Niederlassung in Zürich und damit verbunden das Recht, ein Haus zu kaufen. Sein Sohn Jakob (1810-75) führte das elterl. Bankgeschäft weiter, erwarb wegen des unsicheren Rechtsstatus als Jude in Zürich 1848 die bad. Staatsbürgerschaft und nannte sich fortan Jacques. Er war 1856 an der Gründung der Schweiz. Kreditanstalt beteiligt. Sein Bruder David (1812-70) führte ab 1866 ein Seidengeschäft, sein anderer Bruder Louis richtete eine wichtige Stiftung ein. Jacques und David gehörten 1862 zu den Gründern der Israelit. Cultusgemeinde Zürich, die Jacques 1866-69 präsidierte. Jacques' Sohn Ferdinand (1839-98) wurde 1867 Bürger von Zürich.

Quellen und Literatur

  • Florence-Guggenheim-Archiv, Zürich
  • A. Weldler-Steinberg, Gesch. der Juden in der Schweiz vom 16. Jh. bis nach der Emanzipation 1, 1966
  • F. Guggenheim-Grünberg, Geist und Geld im Judendorf, 1981, (mit Bibl.)
  • S. Bennewitz, «Rabbinerfam. R.», in Alemann. Judentum, hg. von M. Bosch, 2001, 60-76
  • A. Brunschwig et al., Gesch. der Juden im Kt. Zürich, 2005, 164-169

Zitiervorschlag

Robert Uri Kaufmann: "Ris", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.09.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049044/2012-09-11/, konsultiert am 16.04.2024.