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SabinaSpielrein

25.10.1885 Rostow am Don, zwischen dem 11. 8. und dem 14.8.1942 Rostow am Don, israelitisch, Russin. Tochter des Nikolai, vermögenden Kaufmanns, und der Ewa geborene Lublinskaja. 1912 Pawel Scheftel, Arzt. Katharinengymnasium in Rostow am Don. Sabina Spielrein befand sich 1904 mit ihrer Mutter auf einer Reise nach Interlaken, als sie wegen psychischer Störungen in die Zürcher Irrenheilanstalt Burghölzli eingewiesen werden musste. Bis 1905 wurde sie dort von Carl Gustav Jung, dessen Geliebte sie zeitweise war, regelmässig analysiert. 1905-1911 studierte sie an der Universität Zürich Medizin (1911 Dr. med.). 1911 wurde Spielrein Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Gesellschaft, bei der sie mehrere Vorträge hielt. 1914 flüchtete sie vor dem Krieg von Berlin nach Zürich und lebte 1915-1921 in Lausanne. 1920-1923 am Institut Jean-Jacques Rousseau in Genf tätig, arbeitete sie mit Jean Piaget zusammen, den sie auch analysierte. Ab 1923 wirkte sie in der Sowjetunion als Ärztin. 1942 wurde sie von einem SS-Sonderkommando verschleppt und ermordet. In ihren zahlreichen Arbeiten beschäftigte sich Spielrein als eine der wenigen Frauen in der männerdominierten Psychoanalyse mit den schizophrenen Psychosen sowie mit Träumen. Sie war eine Pionierin in der Analyse der psychologischen Entwicklung des Kindes.

Quellen und Literatur

  • Sämtl. Schr., 2002
  • S. Richebächer, Sabina Spielrein, 22005
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 25.10.1885 ✝︎ zwischen dem 11. 8. und dem 14.8.1942

Zitiervorschlag

Andreas Schwab: "Spielrein, Sabina", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.01.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049043/2013-01-08/, konsultiert am 28.03.2024.