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FrançoisVilain

um 1550 Genf, 11.1.1614 Bern, reformiert, ab 1574 von Genf. Sohn des Jean, Kaufmanns, und der Marie Populus. 1576 Antoina Lullin, Tochter des Pierre, Bürgers von Genf. 1575-1613 sass François Vilain im Rat der Zweihundert, ab 1603 im Rat der Sechzig. Dank seiner Beziehungen zu schweizerischen, französischen und savoyischen Kaufleuten, denen er Geld lieh sowie Metalle, Munition, Tuchwaren und Salz verkaufte, gelangte er rasch zu Reichtum. Ende des 16. Jahrhunderts war er einer der wichtigsten Steuerzahler und Geldverleiher der Herrschaft Genf. Ab 1574 belieferte er Genfer und Walliser mit Kochsalz aus Peccais (Aigues-Mortes). 1592 kaufte er die Herrschaft Aubonne, später die Herrschaften Gimel und Longirod. Während des Kriegs mit Savoyen 1589-1591 wurde er im Auftrag Genfs zum Baron von Hermance, dem Statthalter des Herzogs von Savoyen im Chablais, entsandt. Trotz der Bemühungen Genfs, diese Missionen zu rechtfertigen, wurde Vilain 1614 von den Bernern wegen Hochverrats zum Tod verurteilt.

Quellen und Literatur

  • A. Dubois, Die Salzversorgung des Wallis 1500-1610, 1965
  • M. Körner, Solidarités financières suisses au XVIe siècle, 1980
Weblinks
Kurzinformationen
Variante(n)
François Villain
Lebensdaten ∗︎ um 1550 ✝︎ 11.1.1614

Zitiervorschlag

Liliane Mottu-Weber: "Vilain, François", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.02.2012, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049039/2012-02-08/, konsultiert am 28.03.2024.