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Varembert

Apotheker- und Kaufmannsfamilie aus Chieri (Piemont), die sich im 15. Jahrhundert in Genf niederliess und Ende 16. Jahrhunderts erloschen ist. Ihr erster bekannter Vertreter ist Martin, der 1450 im Rat der Fünfzig sass. Antoine, Gründer eines grossen lokalen und internationalen Handelshauses, wurde 1478 in das Stadtbürgerrecht aufgenommen. Im Konflikt mit Savoyen Anfang des 16. Jahrhunderts ergriff Dominique (um 1466) Partei für die Mammelus, welche die Ansprüche des Herzogs von Savoyen auf Genf unterstützten. Nach der Emanzipation der Stadt 1526 zog er mit dem bischöflichen Hof nach Annecy und wurde in Abwesenheit zum Tod verurteilt. In der Reformationszeit gingen seine Nachkommen konfessionell verschiedene Wege. Zwei seiner Töchter entschieden sich für den Protestantismus, so Blaisine, die als einzige Nonne des Klarissenklosters bei dessen Evakuierung 1535 ihre Gelübde brach. Die Familie war namengebend für den Ort Varembé bei Genf.

Quellen und Literatur

  • H. Ammann, «Genfer Handelsbücher des 15. Jh.», in ASG, N.S. 18, 1920, 12-24
  • P.-E. Martin, Varembé, 1949
  • A. Babel, Histoire économique de Genève 2, 1963, 327-329
Kurzinformationen
Variante(n)
Varambert

Zitiervorschlag

Hansjörg Roth: "Varembert", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.12.2014, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/048221/2014-12-27/, konsultiert am 29.03.2024.