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Rüschegg

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Schwarzenburg, Verwaltungskreis Bern-Mittelland, bis 1860 Teil der Gem. Guggisberg. Ausgedehnte Gem. mit Streusiedlungen und den Dörfern Heubach, Gambach, Hirschhorn und Graben, zwischen dem Schwarzwassergraben (714 m) und der Stockhornkette (Ochsen 2188 m) gelegen. 1417-28 Ruesseg. 1860 2'263 Einw.; 1900 2'318; 1950 1'872; 1980 1'274; 2000 1'628. 1808 Einrichtung einer Helferei, 1813 Kirchenbau, 1860 Schaffung einer eigenen Kirchgemeinde. Die Bevölkerung bestand aus den Hofbauern (Acker- und Obstbau, Vieh- und Milchwirtschaft im Heim- und Alpbetrieb) und den um 1819 zwangseingebürgerten Armen (Kesselflicker, Korbflechter), die auf der sog. Landesallmend am Scheidwald wohnten. Die "ärmste Gem. im Kanton" erholte sich im 20. Jh. dank kant. Unterstützung (ab 1937) und Finanzausgleich unter bern. Gemeinden (ab 1954) sowie infolge des Tourismus. Bekannt wurden das Schwefelberg- (1803) und das Längeneybad (um 1850) mit Hotels und Kurbetrieb sowie Berns Naherholungsgebiet am Gantrisch zum Skifahren, Wandern und Klettern (Seilpark). 2000 waren 66% der Erwerbstätigen Wegpendler (v.a. nach Bern).

Quellen und Literatur

  • E. Stalder et al., Fs. zum hundertjährigen Bestehen der Gem. R., 1860-1960, 1960 (21980)

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Rüschegg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.11.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000482/2010-11-24/, konsultiert am 19.03.2024.