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GeorgesBoisot

Porträt von Georges Boisot. Bleistift, Rötel, Pastell und Aquarell auf Papier im Cahier Vert von Benjamin Samuel Bolomey, um 1800 (Musée historique de Lausanne, I.32.Boisot GeoLo.1).
Porträt von Georges Boisot. Bleistift, Rötel, Pastell und Aquarell auf Papier im Cahier Vert von Benjamin Samuel Bolomey, um 1800 (Musée historique de Lausanne, I.32.Boisot GeoLo.1).

14.9.1774 Mézières (VD), 19.12.1853 Lausanne, ref., von Lausanne. Sohn des Jean-François-Louis, Pastors, und der Louise Peter. Madeleine Perregaux, Tochter des Alexandre, Elfenbeinschnitzers und Architekten. 1795 brach B. das Theologiestud. an der Akad. Lausanne ab, um daselbst die Professur für Mathematik zu übernehmen. Als Erster las er über Differentialrechnung. Sehr früh begeisterte er sich für die revolutionären Ideen, die sich im Waadtland verbreiteten, und nahm aktiv an den 1798er Ereignissen teil. Er wurde Schreiber der Verwaltungskammer des Kt. Léman und war von 1800 an Bürochef des Innenministeriums der Helvet. Republik. In der Mediationszeit wurde er 1803 Sekr. des Waadtländer Dep. des Innern, dann Hauptsekr. des Kl. Rats (Kanzler ab 1815). Von Juni bis Dez. 1829 arbeitete er an der Revision der waadtländ. Verfassung mit (Mai 1830), die den Unmut der Bevölkerung weckte und zur Dezemberrevolution führte. Eine neue Verfassung wurde im Juni 1831 angenommen. Im Mai 1830 wurde B. Mitglied des Staatsrats. Im Aug. 1831 glänzend im Amt bestätigt, teilte er sich mit acht Kollegen die Führung der vier damaligen Departemente (Militär, Finanzen, Inneres, Justiz und Polizei). Als Verkörperung der liberal-konservativen Macht von den Radikalen verabscheut, musste er in der 1845er Revolution seine Ämter niederlegen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in bescheidenen finanziellen Verhältnissen. Für seine Kinder verfasste er Memoiren (teilweise veröffentlicht), in denen er seinem Hass gegen die Sieger von 1845 freien Lauf lässt.

Quellen und Literatur

  • Mémoires, (BCUL, Handschriftenabt.)
  • J.-C. Biaudet, «Georges B. et la révolution vaudoise», in RHV, 1948, 41-68
  • P.-A. Bovard, Le gouvernement vaudois de 1803 à 1962, 1982
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 14.9.1774 ✝︎ 19.12.1853

Zitiervorschlag

Olivier Meuwly: "Boisot, Georges", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.10.2004, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004814/2004-10-06/, konsultiert am 28.03.2024.