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Charles-JulesGuiguer de Prangins

Der General 1838 hoch zu Ross. Lithografie von Louis Wegner, veröffentlicht 1842 von F. Elgger in Luzern (Musée historique de Lausanne).
Der General 1838 hoch zu Ross. Lithografie von Louis Wegner, veröffentlicht 1842 von F. Elgger in Luzern (Musée historique de Lausanne).

26.8.1780 Prangins, 7.7.1840 Lausanne, Prangins, ref., von Prangins, Genf, Bürglen (TG) und Altstätten. Sohn des Louis François, Barons von Prangins und Offiziers in franz. Diensten, und der Matilda Cleveland. Marie Françoise Hazard. G. besuchte Schulen in der Schweiz und studierte Geisteswissenschaften in Leipzig und Göttingen. 1798 trat er den Waadtländer Truppen bei, die unter Guillaume Brune nach Bern marschierten. Nachdem er zum Hauptmann ernannt worden war, nahm er 1799 unter dem Befehl André Massénas an den beiden Schlachten von Zürich teil. Im Rang eines eidg. Obersten (1805) deckte er 1805 und 1809 die Bündner sowie 1813 die Rhein-Grenze. Im März 1815 befehligte er die nach Genf abgesandten Waadtländer Truppen und während des Burgunderfeldzugs eine Brigade. 1817 war er Oberst in der franz. Armee. 1830 erhielt er als eidg. Kommissar den Auftrag, die von Frankreich entlassenen Schweizer Regimenter rückzuführen. 1830-34 wirkte er als Inspektor der Waadtländer Milizen. Angesichts des drohenden Kriegsausbruchs in Europa ernannte ihn die Tagsatzung im Dez. 1830 zum General des Bundesheeres. Als Frankreich die Schweiz 1838 zur Auslieferung des Prinzen Louis-Napoleon Bonaparte drängen wollte, hatte er diese Funktion wieder inne.

Im zivilen Leben war G. ab 1814 Waadtländer Grossrat und 1827-30 Staatsrat. Er spielte eine wichtige Rolle bei der kant. Verfassungsrevision von 1830. Unter der liberalen Herrschaft wurde er wieder in die Legislative gewählt, vertrat dort aber konservative Standpunkte. Er focht für die Ideale der Aufklärung und für eine Regierung der Notablen. Als ehemaliger Herr von Prangins verkaufte er 1814 sein Gut an Joseph Bonaparte, den Bruder Napoleons I.

Quellen und Literatur

  • C. Gos, Généraux suisses, 1932, (ergänzter Neudr. 1990)
  • J.-C. Biaudet, La Suisse et la monarchie de juillet, 1941
  • G. Rapp, La seigneurie de Prangins du XIIIe siècle à la chute de l'ancien régime, 1942
  • G. Arlettaz, Libéralisme et société dans le Canton de Vaud, 1814-1845, 1980
  • Generalstab 1, 113-118; 3, 80
  • C. de Schoulepnikoff, Le château de Prangins, 1991
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Kurzinformationen
Variante(n)
Charles-Jules Guiguer
Lebensdaten ∗︎ 26.8.1780 ✝︎ 7.7.1840

Zitiervorschlag

Maurice Meylan: "Guiguer de Prangins, Charles-Jules", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.03.2008, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004806/2008-03-13/, konsultiert am 18.04.2024.