de fr it

Gsteig

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Saanen. Die Berggemeinde im Talkessel des obersten Saanetals besteht aus den Strassendörfern G. und Feutersoey sowie Streusiedlungen. 1312 Chastelet, 1453 Steig, franz. früher Châtelet. 1764 627 Einw.; 1850 706; 1900 802; 1950 739; 2000 911. Eine Siedlung in Ussers Gründ wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt durch einen Bergsturz zerstört. Die Gem. liegt am Fuss des Col du Pillon und des Sanetschpasses, den einst die 1458 erwähnte Burg (Mauerreste) überwachte. Der Ort hing politisch wie kirchlich von Saanen ab. Die Theodulskirche, geweiht 1453, war bis zur Verselbstständigung nach 1500 Filiale von Saanen. Unter Bern wurde 1556 die Reformation eingeführt. Neben der traditionellen Alpwirtschaft (Viehmarkt seit 1727) und der Holzverarbeitung entwickelten sich ab 1900 ein auf Gstaad ausgerichteter Tourismus (Hotellerie, Ferienhäuser). Mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen arbeitet auswärts, v.a. in Gstaad. Auf dem Diableretsgletscher (Seilbahn) wird auch im Sommer Ski gefahren; weitere Ausflugsziele sind die Burgfälle, der Arnensee und die Naturschutzzone am Oldenhorn.

Quellen und Literatur

  • A. von Grünigen, Saanenland - Sonnenland, 1974
  • H.-P. Ryser, Bauinventar der Gem. G., 1997

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Gsteig", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.03.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000477/2007-03-20/, konsultiert am 19.03.2024.