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StefanoMaderno

um 1570 oder 1576 Capolago oder Rom, 17.9.1636 Rom, kath., wahrscheinlich von Capolago oder Bissone. Sohn des Antonio und der Francesca Frasca, aus Palestrina (Latium). 1) Margherita (Nachname unbekannt), 2) 1611 Lucrezia Pennina, aus Rom. Der Geburtsort des Künstlers, den Giovanni Baglione 1649 als "lombardisch" bezeichnet, ist bis heute ungewiss und wird mit Capolago, Bissone oder Rom angegeben. In Rom war M. ca. 1588-92 Schüler des Bildhauers Niccolò d'Arras, der ihn wahrscheinlich in die Restaurierung antiker Statuen einführte. 1600 schuf er im Auftrag des Kardinals Paolo Emilio Sfondrato seine berühmteste Statue, die hl. Cäcilia für den Hochaltar der gleichnamigen Kirche in Trastevere. Das Meisterwerk nimmt in seiner Anlage die künftige Entwicklung der barocken Skulptur vorweg. In der Folge erhielt M. weitere bedeutende Aufträge: Er arbeitete in S. Maria sopra Minerva (Grabmal von Michele Bonelli, genannt Cardinale Alessandrino sowie "Klugheit" 1601), in S. Maria Maggiore (Cappella Paolina, 1608-15) und in S. Lorenzo in Damaso ("hl. Karl Borromäus" 1610). Von M. stammen auch die Figuren "Friede" und "Gerechtigkeit" (1614) in S. Maria della Pace, die ihm nach der Überlieferung eine Stelle beim Zoll am Ripetta-Hafen eintrugen. M. realisierte 1615-16 Statuen für den Quirinal, 1624-25 für Berninis Baldachin im Petersdom, 1628-29 für S. Maria di Loreto beim Trajansforum und für die Fassade von SS. Domenico e Sisto. Seine kleinformatigen Skulpturen aus Terrakotta, Bronze und Marmor haben vorwiegend mytholog. Charakter. Sie inspirieren sich an antiken Vorbildern und an Werken von Michelangelo und Giambologna, die M. aber auf persönl. Art und mit starkem plast. Sinn gestaltete ("Ercole Farnese" 1617, Oxford, Ashmolean Museum; Entwürfe zu den Herkulesarbeiten, 1621-22, Venedig, Ca' d'Oro; Terrakotten aus der Sammlung Farsetti, St. Petersburg, Ermitage). 1607 wurde M. in die Akademie S. Luca aufgenommen. Er trug massgeblich zum Durchbruch des neuen barocken Geschmacks in Rom bei.

Quellen und Literatur

  • The Dictionary of Art 20, 1996, 46-48
  • BLSK, 666
  • A. Lo Bianco, Cecilia, 2006
  • DBI 67, 157-162
Weblinks
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Kurzinformationen
Variante(n)
Stefano Maderna
Stefano Maderni
Lebensdaten ∗︎ um 1570 oder 1576 ✝︎ 17.9.1636

Zitiervorschlag

Lara Calderari: "Maderno, Stefano", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.07.2007, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/047581/2007-07-25/, konsultiert am 17.04.2024.