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JosephStockmar

30.3.1851 Courchavon, 28.7.1919 Lausanne, reformiert, von Courchavon. Ausserehelicher Sohn der Julie-Amélie Stockmar, Nichte des Xavier (->). Marie Walser. 1867 Matura an der Kantonsschule Pruntrut, Studium der Rechtswissenschaften in Bern und Strassburg. Joseph Stockmar war Helveter und gehörte dem linken Flügel der freisinnigen Partei an. Er beteiligte sich an der Gründung und Redaktion der "Tribune du peuple" (1871-1876) und des "Démocrate" (1877). 1876-1878 war er Regierungsstatthalter des Amtsbezirks Pruntrut, 1878-1896 bernischer Regierungsrat (bis 1890 Eisenbahn-, ab 1890 Polizei-, zwischenzeitlich Bau- sowie Gemeinde- und Kirchendirektion). 1879-1897 sass er im Nationalrat (1896 Präsident). Obwohl antiklerikal, spielte Stockmar am Ende des Kulturkampfs eine ausgleichende Rolle. Er reorganisierte die Berner Polizei und liess die Strafanstalt Witzwil bauen. Als Direktor der Jura-Simplon-Bahn 1897-1903 und als Chef der Kreisdirektion I der SBB in Lausanne 1903-1919 gehörte Stockmar zu den Befürwortern eines Zusammenschlusses der Westschweizer Bahnen und setzte sich für den Durchstich des Simplontunnels ein. Stockmar verfasste zahlreiche literarische und historische Schriften. Ab 1897 Freimaurer.

Quellen und Literatur

  • V. Rossel, «Joseph Stockmar», in Actes SJE, 1919, 165-182 (mit Werkverz.)
  • J. Rossel, «Joseph Stockmar et le Jura», in Actes SJE, 1936, 45-64
  • Gruner, Bundesversammlung 1, 237
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Lebensdaten ∗︎ 30.3.1851 ✝︎ 28.7.1919

Zitiervorschlag

François Kohler: "Stockmar, Joseph", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.09.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004752/2011-09-21/, konsultiert am 29.03.2024.