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NumaDroz

Porträt von Numa Droz. Fotografie, um 1890 (Archives de l'Etat de Neuchâtel).
Porträt von Numa Droz. Fotografie, um 1890 (Archives de l'Etat de Neuchâtel).

27.1.1844 La Chaux-de-Fonds, 13.12.1899 Bern, reformiert, von Le Locle und La Chaux-de-Fonds. Sohn des Eugène Droz (1850), Uhrmachers, und der Louise-Elise geborene Benguerel-dit-Perroud. Sophie Colomb, Tochter des Louis Colomb und der Françoise geborene Petitpierre. Numa Droz absolvierte 1858-1859 eine Stecherlehre in einer Uhrenfabrik. 1862 erwarb er das Primarlehrerpatent, auf das er sich im Selbststudium vorbereitet hatte. Danach arbeitete er bis 1864 als Lehrer, zuerst in Chaumont, dann in Neuenburg. 1864-1871 war er Redaktor der Zeitung National suisse, des Parteiblatts der Neuenburger Radikalen. Droz amtierte 1869-1871 als radikaler Abgeordneter im Neuenburger Grossrat sowie 1871-1875 als Staatsrat (Erziehungs- und Kultusdepartement). Er entwarf das Organisationsgesetz der Neuenburger Kirchen von 1873, das zur Spaltung der reformierten Kirche und zur Gründung einer vom Staat unabhängigen Kirche führte, der Eglise indépendante (Evangelische Freikirchen). 1872-1875 gehörte er dem Ständerat (Bundesversammlung) an (Präsidium 1875). Bei seiner Wahl in den Bundesrat im Dezember 1875 war Droz 31 Jahre alt und damit der jüngste Bundesrat seit 1848. Er stand 1876-1878 dem Departement des Innern sowie 1879-1880 und 1882-1886 dem Handels- und Landwirtschaftsdepartement vor, an dessen Schaffung er massgeblich beteiligt war. Sein Einsatz bei der Revision zahlreicher Handelsabkommen brachte ihm die Anerkennung von Wirtschaft und Politik ein. Als Bundespräsident übernahm er in den Jahren 1881 und 1887 das damals an dieses Amt gekoppelte Politische Departement, das 1888 zum Departement des Äussern wurde (Aussenpolitik). Er brach mit der Tradition der jährlichen Rotation der Bundespräsidentschaft und behielt dessen Vorsitz bis zu seinem Rücktritt 1892. In Droz' Amtszeit fiel die Wohlgemuth-Affäre (1889). Ab 1893 leitete Droz das neu geschaffene Internationale Transportbüro in Bern. Als Zentralist befürwortete er eine starke Exekutive, verteidigte aber gleichzeitig den wirtschaftlichen Liberalismus. 1897 wandte er sich gegen die Schaffung einer Staatsbank (Schweizerische Nationalbank) und 1898 gegen die Verstaatlichung der Eisenbahnen (Schweizerische Bundesbahnen).

Quellen und Literatur

  • Barrelet, Jean-Marc: «Numa Droz», in: Altermatt, Urs (Hg.): Der Schweizer Bundesrat. Ein biografisches Lexikon, 1993, S. 218-223.
  • Henry, Philippe: «Numa Droz. Homme politique (1844-1899)», in: Schlup, Michel (Hg.): Biographies neuchâteloises. De la Révolution au cap du XXsiècle, Bd. 3, 2001, S. 83-87.
Von der Redaktion ergänzt
  • Barrelet, Jean-Marc; Perrenoud, Marc: «Numa Droz», in: Altermatt, Urs (Hg.): Das Bundesratslexikon, 2019, S. 163-168.
  • Kramer, Urs; Zaugg, Thomas: Der erste Schweizer Aussenminister. Bundesrat Numa Droz (1844-1899), 2021.
Weblinks
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VIAF

Zitiervorschlag

Eric-André Klauser: "Droz, Numa", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.02.2006, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004637/2006-02-14/, konsultiert am 28.03.2024.