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UBS

Die UBS mit Sitz in Basel und Zürich entstand 1998 aus dem Zusammenschluss der beiden Schweizer Grossbanken Schweizerischer Bankverein (SBV) und Schweizerische Bankgesellschaft (SBG). Die Fusion wurde mit der Globalisierung und der Deregulierung der internationalen Finanzmärkte begründet. National machte den beiden Universalbanken angeblich die ungenügende Rentabilität zu schaffen, international verfügte keines der beiden Institute allein über die nötige Stärke für einen langfristigen Erfolg. Die Verschmelzung der Kapitalstärke der SBG mit der Organisationsstruktur und der internationalen Erfahrung des SBV legten die Basis für den Aufstieg zu einem globalen Finanzinstitut. 2000 erwarb die UBS den amerikanischen Vermögensverwalter PaineWebber, womit sie gezielt ihr Investment Banking und die Vermögensverwaltung stärkte. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts war die UBS die grösste Vermögensverwalterin und eines der grössten Finanzinstitute der Welt.

Der Ausbau der Geschäftstätigkeit in den USA ging einher mit einem wachsendem Verschuldungsgrad sowie einer Fehleinschätzung der Risiken im Investment Banking. Insbesondere wurden hohe Handelsbestände an Wertpapieren aufgebaut, die mit hochriskanten Hypothekarkrediten abgesichert waren. 2008 sah sich die UBS infolge der Finanzkrise gezwungen, um Staatshilfe nachzufragen. Aufgrund der systemischen Bedeutung der Grossbank beschlossen der Bundesrat, die Eidgenössische Bankenkommission und die SNB, illiquide Vermögensbestände der UBS im Umfang von höchstens 60 Mrd. US-Dollar auf eine Zweckgesellschaft der SNB zu übertragen. Der Bund seinerseits stärkte die Eigenmittelbasis der UBS mit der Zeichnung einer Pflichtwandelanleihe in der Höhe von 6 Mrd. Franken. Nicht nur grosse Verluste, sondern auch illegale Praktiken zur Umgehung der Steuerpflicht amerikanischer Kunden brachten die UBS 2008 an den Rand des Zusammenbruchs. Um einer existenzbedrohenden straf- und zivilrechtlichen Klage zuvorzukommen, einigten sich die schweizerischen und die amerikanischen Behörden 2009 auf die Übergabe von Kundendaten amerikanischer Steuerpflichtiger. Dies bedeutete in diesem Fall die Aufhebung des 1934 festgelegten Bankgeheimnisses, weshalb in der Schweiz eine heftige öffentliche Debatte entbrannte. 2010 beschäftigte die UBS weltweit rund 65'000 Mitarbeitende. In der Schweiz erzielte sie mit 23'000 Mitarbeitenden mehr als die Hälfte ihres Geschäftsertrags. Über 40% der Unternehmen, jeder dritte Haushalt und jede dritte Vorsorgeeinrichtung waren Kunden der UBS.

Quellen und Literatur

  • Ber. zur Finanzstabilität [der SNB], 2007-10
  • Geschäftsber. der SNB, 2007-10
  • T. Straumann, Die UBS-Krise aus wirtschaftshist. Sicht, 2010
Weblinks

Zitiervorschlag

Peter Püntener: "UBS", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.01.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/045643/2013-01-14/, konsultiert am 29.03.2024.