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AreuseFluss

Bedeutendster Wasserlauf im Kanton Neuenburg, in den Bezirken Val-de-Travers und Boudry. 1107 Orose, 1280 Arosa, 1595 La Reuse.

Die La Doux genannte Quelle der Areuse entspringt auf 799 m in der Klus von Saint-Sulpice (NE). Gespiesen wird sie aus dem Tal von La Brévine (Lac des Taillères) und dem östlichen Teil der Senke von Les Verrières. Nach 31 km mündet die Areuse an der Gemeindegrenze zwischen Boudry und Cortaillod auf 431 m in den Neuenburgersee. Ihr Einzugsgebiet umfasst 405 km². Die Areuse versorgt 70% der Neuenburger Bevölkerung mit Trinkwasser, namentlich durch die Wasserfassungen von Champ du Moulin (1887, für die Stadt Neuenburg), Les Moyats (für La Chaux-de-Fonds) und Treymont (für Boudry). Zwischen Noiraigue und Boudry liegt im Naturschutzgebiet des Creux du Van die 1875 durch ein Wegnetz zugänglich gemachte Areuse-Schlucht (270 m Gefälle). Der Fluss ist seit dem Mittelalter für die Fischerei offen, wurde jedoch 1943 für die Schifffahrt geschlossen. 1867-1869 und 1949-1984 wurden grosse Korrektionen vorgenommen. Die Wasserkraft der Areuse wurde zu allen Zeiten auf verschiedene Weise genutzt: in Saint-Sulpice von Mühlen (1337 erstmals erwähnt), einer Papiermühle (1677), einer Ölpresse, einer Sägerei, einer Stampfe, einem Waschhaus, einer Färberei, einer Schmiede, einem Zementwerk (1879), einer Papierholzfabrik (1884) und Elektrizitätswerken, in Môtiers (NE) von Mühlen (1513), einem Sägewerk (1513) und einer Fischzucht (1891), in Couvet von Mühlen und einer Gerberei (1865), in Travers von einer Mühle (1563), einer Sägerei und einer Gerberei, in Noiraigue von Walzwerken (1858) und einer Zementfabrik (1861), zwischen Noiraigue und Boudry von sechs Elektrizitätswerken, in Champ du Moulin von einer Mühle, einer Nagelschmiede und einer Pulverfabrik (1722), in Boudry von einer Brauerei, einem Sägewerk, einer Bienenkorb-, einer Tuch- und Halbleinen- (1860) sowie einer Strohhutfabrik (1882). In Boudry und Cortaillod standen vom 18. Jahrhundert an auch Zeugdruckereien an der Areuse und den kanalisierten Seitenarmen des Deltas.

Quellen und Literatur

  • E. Quartier-la-Tente, Le canton de Neuchâtel, Ser. 3, 1893-95; Ser. 2, 1906-12
  • A. Dubois, Les gorges de l'Areuse et le Creux du Van, 1902
  • A. Burger, Hydrogéologie du bassin de l'Areuse, 1959
  • Les gorges de l'Areuse, 1986
  • W. Müller, «La stratification toponymique dans le canton de Neuchâtel», in Actes du XVIIIe Congrès international de linguistique et philologie romanes 4, 1989, 617-625
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Eric-André Klauser: "Areuse (Fluss)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.12.2002, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/045538/2002-12-13/, konsultiert am 13.04.2024.