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Studen (BE)

Politische Gemeinde des Kantons Bern, Amtsbezirk Nidau, Verwaltungskreis Seeland. Das Dorf Studen liegt am Jensberg und am alten Aarelauf. 1257 Studon. 1764 85 Einwohner; 1850 210; 1900 373; 1950 688; 1970 1312; 2000 2387.

Am Hang des Jensbergs liegt die Ausgrabungsstätte von Petinesca. Wie die Nachbargemeinden gehörte Studen im Mittelalter zur Herrschaft der Grafen von Neuenburg-Nidau. 1398 kam es an Bern und zum Gericht Schwadernauviertel in der Landvogtei Nidau. Kirchlich war es Teil der Pfarrei Bürglen. Das kleinbäuerliche Zelgdorf mit Weiderecht im Büttenberg litt bis zur Juragewässerkorrektion 1868-1891 unter den Überschwemmungen der Aare. Die Melioration des Riedlands und die Güterzusammenlegung 1963-1977 werteten die Landwirtschaft auf, die als Arbeitgeberin indes nur noch eine geringe Rolle spielt (2005 3% der Erwerbstätigen). Obwohl Studen erst 1999 einen Anschluss an die SBB-Linie erhielt und abseits der Autostrasse lag, wuchs es nach 1950 im Sog der industriellen Entwicklung Biels rasant. In der Gemeinde liessen sich Handelsfirmen und Gewerbe nieder. Die grosse Bautätigkeit der letzten 50 Jahre erstreckte sich auf das ganze Gemeindegebiet. 1968 wurde eine Primarschulanlage erbaut, 1973 und 1983 folgten Sekundarschulanlagen. Zudem wurde das Pfarramt Studen-Schwadernau (Kirchgemeinde Bürglen) eingerichtet. Ausflugsziele sind das Naturschutzgebiet Alte Aare und Petinesca. Von den Erwerbstätigen waren 2005 71% im 3. Sektor beschäftigt. Trotz wachsenden eigenen Arbeitsplatzangebots arbeiten 2000 über zwei Drittel der Erwerbstätigen auswärts.

Quellen und Literatur

  • P. Aeschbacher, Stadt und Landvogtei Nidau von den Anfängen bis ins 16. Jh., 1929
  • J. Mathez, Bauinventar der Gem. Studen, 2002
  • M. Kocher, 750 Jahre Studen, 2006
Von der Redaktion ergänzt
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Studen (BE)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.12.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000452/2013-12-03/, konsultiert am 19.03.2024.