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Republikaner

Als Republikaner wurden während der Helvetischen Republik die gemässigten Reformer bezeichnet. Sie gelten auch als Frühliberale (Liberalismus). Anders als die Patrioten traten die Republikaner nur für behutsame und partielle Neuerungen ein. Der Verlauf der Französischen Revolution galt ihnen als abschreckendes Beispiel, weshalb sie gegen ausgedehnte Volksrechte votierten und die Macht in die Hände einer aufgeklärten Bildungselite legen wollten. Als Wortführer taten sich Hans Conrad Escher von der Linth, Paul Usteri und Bernhard Friedrich Kuhn hervor. Die Republikaner entstammten mehrheitlich dem gebildeten städtischen Patriziat. Nach der Aufdeckung von Umsturzplänen Frédéric-César de La Harpes gelang es ihnen im ersten Staatsstreich vom 7. Januar 1800, das patriotisch dominierte Direktorium durch einen weniger revolutionsfreundlichen Vollziehungsausschuss zu ersetzen. Bis zum zweiten Staatsstreich vom 7. bis 8. August 1800, als sie mit französischer Rückendeckung die Selbstauflösung des Parlaments erzwangen, blieben sie im Senat und im Grossen Rat in der Minderheit. Als Gegner der Föderalisten schlossen sich danach die meisten Republikaner den Unitariern an.

Quellen und Literatur

  • H. Büchi, «Die polit. Parteien im ersten schweiz. Parlament», in Polit. Jb. der Schweiz. Eidgenossenschaft 31, 1917, 153-428
  • W. von Wartburg, «Zur Weltanschauung und Staatslehre des frühen schweiz. Liberalismus», in SZG 9, 1959, 1-45
  • H. Böning, Der Traum von Freiheit und Gleichheit: Helvet. Revolution und Republik (1798-1803), 1998
Weblinks

Zitiervorschlag

Lucas Chocomeli: "Republikaner", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.12.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/045045/2011-12-23/, konsultiert am 28.03.2024.