de fr it

HaraldSzeemann

Harald Szeemann, der Gestalter des Nationalbank-Pavillons "Geld und Wert" während der Vorbereitungen zur Expo.02 in Biel, Mai 2002 © KEYSTONE.
Harald Szeemann, der Gestalter des Nationalbank-Pavillons "Geld und Wert" während der Vorbereitungen zur Expo.02 in Biel, Mai 2002 © KEYSTONE.

11.6.1933 Bern, 18.2.2005 Locarno, von Bern. Sohn des Etienne Ernst, Kaufmanns, und der Emilie Julia geborene Kambli. 1) Françoise Bonnefoy, 2) Ingeborg Lüscher, Künstlerin. Gymnasium in Bern, Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Journalistik in Bern und Paris, 1960 Promotion. 1961 wurde Harald Szeemann Direktor der Kunsthalle Bern. Er begründete seinen Ruf als Ausstellungsmacher mit thematischen Ausstellungen wie "Bildnerei der Geisteskranken" (1963), "Phantastischer Kunst - Surrealismus" (1966) sowie "Science Fiction" (1967). Höhepunkt und Abschluss seiner Berner Zeit bildete 1969 die Ausstellung "When attitudes become form". Als Generalsekretär der Documenta 5 in Kassel 1972 integrierte er Video, Film, Propagandamalerei sowie Art brut in die Ausstellung. 1969 gründete er die Agentur für Geistige Gastarbeit und war häufig als freier Kurator für das Kunsthaus Zürich tätig. Zu den wichtigsten seiner insgesamt über 200 Ausstellungen zählten "Grossvater – Ein Pionier wie wir" (1974), "Junggesellenmaschinen" (1974), "Monte Verità" (1978), "Der Hang zum Gesamtkunstwerk" (1983) und "Visionäre Schweiz" (1991). 1992 war Szeemann künstlerischer Leiter des Schweizer Auftritts an der Weltausstellung in Sevilla. An der Expo.02 gestaltete er für die Schweizerische Nationalbank den Pavillon "Geld und Wert". 1999 und 2001 war er künstlerischer Leiter der Biennale von Venedig. Szeemann war der "Erfinder" der modernen Grossausstellung, ausserdem kuratierte er Einzelausstellungen für exzentrische Künstlerpersönlichkeiten. Szeemann, der als einer der bedeutendsten Ausstellungsmacher seiner Zeit gilt, sah gemäss seinem nur in der Imagination bestehenden Museum der Obsessionen den Zweck einer Ausstellung darin, kreative Energien zu visualisieren. 2006 Dr. h.c. der Universität Zürich.

Quellen und Literatur

  • Getty Research Institute, Los Angeles, Archiv Harald Szeemann
  • L. De Domizio Durini, Harald Szeemann: il pensatore selvaggio, 2005
  • H.-J. Müller, Harald Szeemann, Ausstellungsmacher, 2006
  • Harald Szeemann, hg. von T. Bezzola, R. Kurzmeyer, 2007
  • Harald Szeemann: méthodologie individuelle, hg. von F. Derieux, 2007
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 11.6.1933 ✝︎ 18.2.2005

Zitiervorschlag

Andreas Schwab: "Szeemann, Harald", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.07.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/045011/2012-07-27/, konsultiert am 18.04.2024.