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Johanna vonHochberg

zwischen 1485 und 1487, 23.9.1543 Epoisses (Burgund). Tochter und Alleinerbin des Philipp (->). Nichte des Olivier (->). 1504 Ludwig von Orléans, Graf, später Hzg. von Longueville, Gouverneur der Provence. 1503 folgte H. ihrem Vater an der Spitze der Grafschaft Neuenburg nach, die durch ihre Heirat im Jahr darauf an das Haus Orléans-Longueville überging. Vor dem Hintergrund der schlechten Beziehungen zwischen Frankreich bzw. der Eidgenossenschaft und dem Reich führte sie die Politik ihres Grossvaters Rudolf (->) sowie ihres Vaters weiter und erneuerte die Burgrechtsverträge mit Bern, Freiburg, Luzern und Solothurn. Ihre Heirat mit einem Franzosen liess jedoch die Eidgenossenschaft an der Aufrichtigkeit ihrer Politik zweifeln. Als sich die Beziehungen der Eidgenossenschaft zu Frankreich wegen der Italienpolitik Ludwigs XII. verschlechterten, besetzten die Kantone mit Bern an der Spitze die Grafschaft, um ihre Grenze im Nordwesten zu sichern. 1512-29 wurde Neuenburg als gemeine Vogtei von den Eidgenossen mit grossem Geschick verwaltet. Johanna kämpfte hartnäckig um die Restitution ihrer Rechte. Die ab 1516 verwitwete Gräfin war ab 1529 wieder Herrin von Neuenburg. Da sie sich jedoch v.a. in finanziellen Belangen als schlechte Verwalterin erwies, fasste sie den Plan, die Grafschaft zu verkaufen, verpachtete sie dann aber 1536-44 der Stadt Neuenburg. Die infolge der Forderungen der Vasallen und der Neuenburger Bürgerschaft schwindenden gräfl. Machtbefugnisse wurden 1530 mit der Einführung der Reformation weiter eingeschränkt.

Quellen und Literatur

  • G. Reutter, Le rôle joué par le Comté de Neuchâtel dans la politique suisse et dans la politique française à la fin du XVe siècle et au début du XVIe siècle, 1942
  • G. Berger-Locher, Neuchâtel sous l'occupation des douze cantons 1512-1529, 1975
  • Hist.NE 1-2
Weblinks
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ zwischen 1485 und 1487 ✝︎ 23.9.1543

Zitiervorschlag

Philippe Henry: "Hochberg, Johanna von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.12.2006, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/044492/2006-12-06/, konsultiert am 19.03.2024.