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Rudolf vonHochberg

Der Graf von Neuenburg (links sitzend) bestätigt im September 1474 vor Schultheiss und Rat von Bern das Burgrecht mit Bern und Solothurn. Illustration von 1483 in der Amtlichen Berner Chronik von Diebold Schilling (Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h.I.3, S. 575).
Der Graf von Neuenburg (links sitzend) bestätigt im September 1474 vor Schultheiss und Rat von Bern das Burgrecht mit Bern und Solothurn. Illustration von 1483 in der Amtlichen Berner Chronik von Diebold Schilling (Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h.I.3, S. 575). […]

1427 (?) wahrscheinlich Rötteln (Baden, D), 12.4.1487 Rötteln. Sohn des Wilhelm (->). Cousin und Adoptivsohn des Johann von Freiburg, Gf. von Neuenburg, Neffe des Otto (->). 1441 Marguerite de Vienne, Tochter des Wilhelm, durch Heirat ihrer Tante Marie mit Johann von Freiburg auch dessen Nichte. Da Johann von Freiburg keine männl. Nachkommen hatte, übertrug er H. 1447, elf Jahre vor seinem Tod, die Grafschaft Neuenburg. 1458 wurde H. zum Kämmerer Hzg. Philipps des Guten von Burgund ernannt. Als Gf. von Neuenburg war er zugleich Markgraf von Rötteln. 1465 nahm er an der Auseinandersetzung zwischen dem franz. König und dem Adel (Ligue du Bien public) teil. H. war Bürger Berns und Solothurns. 1467 handelte er einen Vertrag zwischen dem Herzog von Burgund und der Eidgenossenschaft aus, der schliesslich nur mit Zürich, Bern, Solothurn und Freiburg abgeschlossen wurde. 1468 wurde H. von Karl dem Kühnen zum Gouverneur von Luxemburg ernannt. Er beteiligte sich an der Belagerung Lüttichs, befehligte 1470-71 die luxemburg. Truppen in Lothringen und führte Verhandlungen im Elsass. In den Burgunderkriegen 1474-77 geriet er in eine schwierige Lage, da sein Fürstentum Ziel der territorialen Expansionspolitik Karls des Kühnen wurde, den er vergeblich von seinem Eroberungsdrang abzuhalten suchte. Obwohl H. eine proeidg. Politik betrieb, brachten ihm die Eidgenossen grosses Misstrauen entgegen. Das Ende der Burgunderkriege besiegelte auch H.s diplomat. und militär. Karriere. Seine Politik des Mittelwegs zwischen der Eidgenossenschaft und Burgund hatte der Grafschaft die Schrecken des Krieges erspart. H. verbrachte seinen Lebensabend auf Schloss Rötteln. In Neuenburg stärkte er gegenüber den Vasallen und den lokalen Bürgergemeinden die Grafengewalt, womit er dazu beitrug, die Unabhängigkeit der Grafschaft zu sichern.

Quellen und Literatur

  • E. Bauer, Négociations et campagnes de Rodolphe de H., 1928
  • Hist.NE 1
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 1427 (?) ✝︎ 12.4.1487

Zitiervorschlag

Philippe Henry: "Hochberg, Rudolf von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.04.2008, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/044490/2008-04-24/, konsultiert am 16.03.2024.