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AdolfLüchinger

16.3.1928 Zürich, 16.11.2020 Lutry, reformiert, von Oberriet (SG) und Zürich. Sohn des Adolf Lüchinger und der Berta geborene Appenzeller, Tochter des Rudolf Appenzeller, Kaufmanns. 1957 Elisabeth Gerber, Tochter des Max Gerber, Pfarrers und Redaktors, und der Agnes Martha geborene Burkhardt, Lehrerin, von Zürich. Adolf Lüchinger absolvierte ein Rechtsstudium in Zürich und Genf, das er 1954 mit dem Doktorat an der Universität Zürich abschloss, und war danach als Auditor sowie als Substitut des Gerichtsschreibers am Bezirksgericht Uster tätig. Nach dem Erwerb des Zürcher Anwaltspatents 1957 eröffnete er 1960 ein eigenes Anwaltsbüro in Zürich. Er fungierte 1960-1963 als Ersatzrichter und ab 1963 als nebenamtliches Mitglied des Verwaltungsgerichts des Kantons Zürich. 1969-1992 amtierte er als Bundesrichter (1983-1988 Präsident der II. Zivilabteilung). Er war bis 1969 Vorstandsmitglied des Vereins Zürcherischer Rechtsanwälte (heute Zürcher Anwaltsverband) sowie Mitglied der Sozialdemokratischen Partei (SP), des Verwaltungsrats des Zürcher Schauspielhauses und der Stiftungskommission der Pro Juventute. Er arbeitete am Basler Kommentar zum schweizerischen Privatrecht (Zivilgesetzbuch Bd. 1 und 2) mit und verfasste verschiedene juristische Gutachten sowie einen Beitrag zum Bergier-Bericht (2001). 1993 verlieh ihm die Universität Zürich den Ehrendoktortitel.

Quellen und Literatur

  • Lüchinger, Adolf: «Rechtsprechung der schweizerischen Gerichte im Umfeld des nationalsozialistischen Unrechtregimes auf dem Gebiet des Privatrechts, unter Einschluss des internationalen Zivilprozess- und Vollstreckungsrechts (Schwerpunkt Ordre public)», in: Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg (Hg.): Die Schweiz, der Nationalsozialismus und das Recht, Bd. 2, 2001, S. 67-124.
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Zitiervorschlag

Susanne Peter-Kubli: "Lüchinger, Adolf", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.03.2021. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/043821/2021-03-23/, konsultiert am 19.03.2024.