de fr it

MatthiasFlacius Illyricus

3.3.1520 Albona (Istrien), 11.3.1575 Frankfurt a.M. Nach humanist. Schulbildung in Venedig kam F. 1539 nach Basel. Stud. an der Univ. Basel, ab 1541 an den Univ. Tübingen und Wittenberg, wo er sich der Reformation anschloss und von Martin Luther gefördert wurde. F. wirkte als Theologe und verfasste zahlreiche theol. und kirchenhist. Schriften. Ab 1554 erschienen beim Basler Buchdrucker Johannes Oporinus die meisten von F.' kirchenhist. Werken, so "Antilogia Papae", "De corrupto statu ecclesiae poemata", "Catalogus testium veritatis" und ab 1559 die von F. initiierte "Ecclesiastica Historia secundum singulas Centurias", bekannt als "Magdeburger Centurien", das erste grosse historiograf. Unternehmen des Protestantismus. Wegen seiner kompromisslosen Haltung als Führer der strengen Lutheraner stiess F. auch im Luthertum auf heftigen Widerspruch. In den letzten Jahren seines Lebens konnte F. seine theol. Streitschriften beinahe nur noch in Basel bei Pietro Perna veröffentlichen.

Quellen und Literatur

  • Die Anfänge der reformator. Geschichtsschreibung: Melanchthon, Sleidan, Flacius und die Magdeburger Zenturien, hg. von H. Scheible, 1966
  • C.B.M. Frank, Untersuchungen zum Catalogus testium veritatis des Matthias F., 1990
  • Matthias F., hg. von J. Matesic, 1993
  • Encyclopédie du protestantisme, hg. P. Gisel, 1995, 594
  • M. Hartmann, Humanismus und Kirchenkritik: Matthias F. als Erforscher des MA, 2001
  • O.K. Olson, Matthias F. and the Survival of Luther's Reform, 2002
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF

Zitiervorschlag

Carlos Gilly: "Flacius Illyricus, Matthias", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.01.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/042847/2005-01-19/, konsultiert am 29.03.2024.