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HeinrichHössli

6.8.1784 Glarus, 24.12.1864 Winterthur, reformiert, von Glarus. Sohn des Johann Jakob, Hutmachers. 1811 Elisabeth Grebel, Tochter des Rudolf, Adjutanten. Heinrich Hössli war Putzmacher, Dekorateur sowie Tuchhändler und betrieb zuerst ein Modegeschäft in Glarus. Mit seinem Buch "Eros. Die Männerliebe der Griechen [...]" - der erste Band erschien 1836 in Glarus, der zweite 1838 in St. Gallen, da er diesen nicht mehr in Glarus drucken lassen durfte – wurde er zu einem wichtigen Vorkämpfer für die Anerkennung der Homosexualität. Als Autodidakt erstaunte er durch seine Kenntnisse der Literatur und Philosophie. Unter dem Einfluss des Liberalismus erblickte er in der Befreiung der Homosexuellen einen Prüfstein für Demokratie und liberale Freiheitsrechte. Das Buch wurde weitgehend ignoriert und teilweise verboten. Nach einem unsteten Wanderleben starb der Autor verfemt und verarmt in Winterthur.

Quellen und Literatur

  • Eros. Die Männerliebe der Griechen, ihre Beziehungen zur Gesch., Erziehung, Literatur und Gesetzgebung aller Zeiten, 3 Bde., 1996, (Nachdr. mit Materialienbd. von M. Herzer)
  • F. Karsch, Der Putzmacher von Glarus, Heinrich Hösli, ein Vorkämpfer der Männerliebe, 1903
  • P. Meier, Mord, Philosophie und die Liebe der Männer, 2001
  • Keine Liebe ist an sich Tugend oder Laster. Heinrich Hössli (1784-1864) und sein Kampf für die Männerliebe, hg. von R. Thalmann, 2014
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Kurzinformationen
Variante(n)
Heinrich Hösli
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 6.8.1784 ✝︎ 24.12.1864

Zitiervorschlag

Veronika Feller-Vest: "Hössli, Heinrich", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.01.2018. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/042754/2018-01-24/, konsultiert am 28.03.2024.