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Suchard

Schokoladenfabrik im sogenannten Vallon de la Serrière. Gouache von Johannes Weber, um 1890 (Musée d'art et d'histoire Neuchâtel, Fonds Suchard).
Schokoladenfabrik im sogenannten Vallon de la Serrière. Gouache von Johannes Weber, um 1890 (Musée d'art et d'histoire Neuchâtel, Fonds Suchard).

Philippe Suchard gründete 1826 in Serrières (Gemeinde Neuenburg) die Schokoladefabrik Suchard. Die Fabrik erlebte ihren Aufschwung unter seinem Sohn Philippe (1834-1883) und seinem Schwiegersohn Carl Russ (1838-1925), der sie 1884-1924 leitete. Die Suchard mechanisierte unter anderem 1901 mit der Lancierung der Milka ihre Produktion und expandierte ins Ausland, ab 1879 mit der Gründung von Tochtergesellschaften in Europa und ab 1922 mit der Übertragung ihrer Schokoladerezepte an ausländische Unternehmen, vor allem in Rumänien, Schweden, Kanada und Südafrika. Sie wurde 1905 in eine Aktiengesellschaft und 1930, nachdem Willy Russ seine Aktien verkauft hatte, von einem Familienunternehmen in eine Holding umgewandelt. Die Suchard setzte ihre Entwicklung sowohl im Ausland als auch in Serrières fort, wo die Schokoladeproduktion zwischen 1826 und 1924 von täglich 30 kg auf 60 t und die Zahl der Beschäftigten zwischen 1875 und Ende der 1960er von 100 auf 920 anstieg. Mit Sugus und Suchard Express erweiterte das Unternehmen seine Produktepalette. 1970 fusionierte es mit Tobler, 1982 erwarb Klaus Jacobs die Aktienmehrheit. 1990 verlegte die Jacobs-Suchard die gesamte Schokoladeproduktion von Neuenburg nach Bern und wurde im gleichen Jahr von Philip Morris übernommen. Sie hiess ab 1993 Kraft Jacobs Suchard und seit 2000 Kraft Foods Schweiz und verkaufte noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts Produkte mit der Marke Suchard.

Quellen und Literatur

  • MAHN, Nachlass Suchard-Tobler
  • Le monde selon Suchard, hg. von C. Lafontant Valloton, 2009
Von der Redaktion ergänzt
  • Piguet, Claire: Un parfum de chocolat. Sur les traces de Suchard à Neuchâtel, 2022.
Weblinks

Zitiervorschlag

Vincent Callet-Molin: "Suchard", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.07.2012, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041958/2012-07-25/, konsultiert am 29.03.2024.