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Holderbank

Weltweit tätiger Zement- und Baustoffkonzern (Portland) mit Sitz in Jona. Das Unternehmen wurde 1912 als Aargauische Portlandcementfabrik Holderbank-Wildegg in Holderbank (AG) gegründet. Mit der Beteiligung des Rheintaler Industriellen Ernst Schmidheiny 1914 expandierte es rasch. Mitte der 1920er Jahre entstand das erste Beteiligungsnetz in Europa, 1927 fasste Holderbank in Ägypten Fuss. Die Ausweitung der Tätigkeit machte 1930 die Trennung zwischen Fabrikation und Holdingfunktion nötig. Damit entstanden die von Ernst Schmidheiny präsidierte Finanzgesellschaft Holderbank Financière Glarus AG (Hofi, ab 1958 eine Publikumsaktiengesellschaft) und die Fabrikationsgesellschaft Cementfabrik Holderbank-Wildegg AG. Unter Ernst Schmidheinys gleichnamigem Sohn wurde 1938 bei Kapstadt ein Zementwerk gegründet. Nach 1945 folgte eine Phase der Konsolidierung, danach baute Holderbank ein Netz von Konzern- und Beteiligungsgesellschaften in Nord- und Lateinamerika auf. 1970 übernahm die Hofi von der Schweizerischen Cementindustrie-Gesellschaft eine Reihe von Beteiligungen in verschiedenen Ländern und rückte damit in die Spitzengruppe der grössten Zementkonzerne der Welt auf. Im gleichen Jahr wurden sämtliche zentralen Dienste in der Holderbank Management und Beratung AG zusammengefasst. In den 1970er Jahren erschloss Holderbank den asiatisch-pazifischen Raum. 1992 entstand nach Übernahmen und einer Umschichtung der Besitzverhältnisse im Zementwerk Eclépens der Milliardenkonzern Holderbank Cement und Beton AG (HCB), der es Thomas Schmidheiny (1984-2001 Verwaltungsratspräs.) erlaubte, rund die Hälfte des schweizerischen Zementmarktes in seiner Hand zu konzentrieren. Seit Anfang der 1990er Jahre gilt Holderbank als weltweit führender Baustoffhersteller in den Sparten Zement, Transportbeton, Zuschlagstoffe und Betonchemie. Der Konzern verfügt in der Branche über das geografisch am stärksten diversifizierte Produktionsnetz und ist in den Schwellenländern besonders stark vertreten. 2004 war die Holcim Ltd. – so hiess das Unternehmen ab 2001 – in über 70 Ländern tätig. Mit mehr als 56'000 Mitarbeitern (davon 1219 in der Schweiz) erzielte der Konzern 2004 bei einem Umsatz von 13,2 Mrd. Fr. einen Gewinn von 914 Mio. Fr. Mehrheitsaktionär Thomas Schmidheiny hielt 2004 rund 22% des Kapitals und der Stimmrechte.

Quellen und Literatur

  • 75 Jahre Cementfabrik «Holderbank», 1987
  • H.O. Staub, Von Schmidheiny zu Schmidheiny, 1994
  • Geschäftsbericht/Holcim, 2000-
Weblinks
Kurzinformationen
Kontext Holcim

Zitiervorschlag

Peter Müller: "Holderbank", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.11.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041872/2006-11-22/, konsultiert am 16.04.2024.