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Schweizerische Bankgesellschaft (SBG)

"Für mich und für mein Konto wähle ich die Schweizerische Bankgesellschaft". Werbeplakat des Grafikers André Masméjean mit einem doppeldeutigen Werbespruch, 1964 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
"Für mich und für mein Konto wähle ich die Schweizerische Bankgesellschaft". Werbeplakat des Grafikers André Masméjean mit einem doppeldeutigen Werbespruch, 1964 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).

Die SBG ging 1912 aus der Fusion der 1862 gegr., im Kreditgeschäft und der Eisenbahnfinanzierung tätigen Bank in Winterthur mit der 1863 in Lichtensteig gegr., im lokalen Spar- und Hypothekargeschäft, später auch als Handels- und Notenbank tätigen Toggenburger Bank hervor. Lange hatte sie mehrere Sitze und verlegte erst 1918 die Zentralbuchhaltung, 1945 das Rechtsdomizil nach Zürich. Nach dem 1. Weltkrieg expandierte die SBG als Universalbank durch zahlreiche Übernahmen und Eröffnungen von Filialen in die ganze Schweiz. Gleichzeitig führten das Auslandkreditgeschäft v.a. in Deutschland und Osteuropa sowie die Beteiligung an der Emission von Auslandanleihen zu einem Aufschwung. Die Weltwirtschaftskrise und den 2. Weltkrieg überstand sie dank hoher Reservenbildung während der Boomjahre mit einem Rückgang der Bilanzsumme und einem Kapitalschnitt um ca. die Hälfte, reagierte darauf jedoch mit Zurückhaltung im internat. Kreditgeschäft. Nach 1945 expandierte die SBG im Inland mit Filialeröffnungen sowie u.a. dem Aufkauf der Eidgenössischen Bank 1945 und stieg 1962 zur grössten Schweizer Bank auf. Diese Position baute sie 1966 mit der Übernahme der Interhandel weiter aus. Mitte der 1980er Jahre begann die SBG, ihre starke Stellung im Binnenmarkt für eine Expansion zu einem globalen Finanzinstitut zu nutzen. Angestrebt wurden der Ausbau des Investment Bankings, die Stärkung des internat. Asset Managements und des Offshore Private Bankings. Die Expansion sollte v.a. durch organ. Wachstum erzielt werden - die Übernahme der in der institutionellen Vermögensverwaltung führenden Londoner Brokerage-Firma Phillips & Drew 1986 stellte eine Ausnahme dar. Schleppendes Tempo und hohe Kosten führten jedoch zu einer Änderung der Expansionsstrategie. 1997 übernahm die SBG Schröder, Münchmeyer, Hengst & Co., womit sie in Deutschland im Private Banking Fuss fasste und ihr institutionelles und Anlagefondsgeschäft ausbaute. 1998 sicherte die Fusion mit dem Schweizerischen Bankverein zur UBS den Aufstieg zu einem führenden globalen Finanzinstitut.

Quellen und Literatur

  • S.: 1862, 1912, 1962, 1962
  • Handbook on the History of European Banks, 1994
Weblinks
Normdateien
GND
Kurzinformationen
Variante(n)
SBG

Zitiervorschlag

Peter Püntener: "Schweizerische Bankgesellschaft (SBG)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.03.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041819/2015-03-18/, konsultiert am 28.03.2024.