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Cilander

Die 1814 aus einer Walke hervorgegangene Textilveredlungsfirma in Herisau hiess 1823-1888 Tribelhorn & Meyer. Um 1870 führte eine innovative Firmenleitung den Betrieb an die Spitze der ostschweizerischen Veredlungsindustrie. 1868 wurde der Neubau eines Zweigbetriebs in Flawil erstellt, 1869 führte die Verbindung von schottischen und französischen Verfahren zu einem ausgezeichneten Appret. 1873 erfolgte die Umwandlung zur AG, 1888 die Umbenennung in AG Cilander. Zusammen mit der Firma Heberlein in Wattwil war die AG Cilander nach 1890 bahnbrechend bei der Einführung der Mercerisation. Ab 1912 entwickelte die Firma eigene chemische Hochveredlungsverfahren (Transparent- und Opalveredlung), worauf ein beispielloser Aufschwung einsetzte. Die Belegschaft stieg in den 1920er Jahren auf rund 1000 Mitarbeitende an (2000 noch 151). Nach 1983 wurde das Unternehmen vom reinen Baumwollveredler zum Problemlöser für sämtliche Textilfasern umstrukturiert, womit es zum führenden schweizerischen Textilveredler für Uni-Stoffe avancierte. 1997 erhielt die AG Cilander als weltweit erste Firma das Umweltzertifikat Oeko-Tex1000.

Quellen und Literatur

  • W. Schläpfer, Wirtschaftsgesch. des Kt. Appenzell Ausserrhoden bis 1939, 1984, 184 f., 307-310, 383
  • Holderegger, Unternehmer, 190 f., 214, 252, 372, 375, 463, 510
  • Appenzeller Ztg., 28.10.1997
Weblinks

Zitiervorschlag

Thomas Fuchs: "Cilander", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.12.2003. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041659/2003-12-18/, konsultiert am 19.03.2024.