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Johann KonradOertli

26.11.1816 Teufen (AR), 21.7.1861 Teufen, ref., von Teufen. Sohn des Matthias (->) und der Anna Katharina geb. O. Johanna Schläpfer, Tochter des Johannes Georg Schläpfer. 1826-31 Kantonsschule Trogen, 1831-33 Gymnasium St. Gallen, 1834-39 Stud. der Medizin in Jena, Heidelberg und Göttingen, 1839 Dr. med. Ab 1839 Arzt in Teufen, 1848 eidg. Divisionsarzt. 1841-53 Mitglied der kant. Sanitätskommission (1845-53 Präs.), 1841-44 Gemeinderat in Teufen, 1843-44 Mitglied des Kl. Rats, 1844-45 Gemeindehauptmann und Ausserrhoder Grossrat, 1845-48 Landesstatthalter und Tagsatzungsgesandter, 1845-53 Mitglied des kant. Ehegerichts und der Landesschulkommission (Präs. 1850-53), 1848-53 Landammann, 1848-49 erster Ständerat Ausserrhodens, 1851-53 Präs. der kant. Strassenkommission, 1854-59 Präs. des Kantonskriegsgerichts, 1858 Mitglied der kant. Revisionskommission, von Juli bis Okt. 1853 und 1857-59 Nationalrat.

Porträt des Appenzeller Politikers. Nach einer Skizze von Leonhard Tanner gefertigte Federzeichnung von Joseph Nieriker, 1853 (Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, Trogen).
Porträt des Appenzeller Politikers. Nach einer Skizze von Leonhard Tanner gefertigte Federzeichnung von Joseph Nieriker, 1853 (Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, Trogen).

O. setzte sich energisch gegen die Jesuiten und den Sonderbund ein, u.a. 1845 als Gründer und Präsident eines kant. Antijesuitenkomitees. In der Bundesrevisionskommission bildete er 1848 mit James Fazy und Jules Eytel ein "radikales Triumvirat", war jedoch kein Zentralist. Als Korrespondent der "Appenzeller Zeitung" schrieb er zuerst kämpfer. Artikel gegen Jesuiten und Ultramontanismus, später erklärte er in seinen Beiträgen die Regierungspolitik. Durch seine zuweilen autoritäre Art schuf sich O. zahlreiche Gegner, v.a. beim Vollzug des kant. Strassengesetzes von 1851. Er wurde 1853 von der Landsgemeinde in den kant. Regierungsämtern nicht bestätigt, jedoch in den Nationalrat gewählt, obwohl er dies vehement abgelehnt hatte. Um sich seines Mandats zu entledigen, übersiedelte er vorübergehend nach Konstanz. O. gehörte in der Sonderbundszeit zu den führenden liberal-radikalen Politikern der Schweiz.

Quellen und Literatur

  • Gruner, Bundesversammlung 1, 517 f.
  • W. Schläpfer, Drei Landammänner O. von Teufen, 1989, 82-108
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Zitiervorschlag

Thomas Fuchs: "Oertli, Johann Konrad", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.08.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004155/2009-08-21/, konsultiert am 11.04.2024.