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LéonWalras

16.12.1834 Evreux (Normandie), 5.1.1910 Clarens (heute Gemeinde Montreux), katholisch, Franzose. Sohn des Auguste, Ökonomen, Lehrers und Inspektors einer Akademie, und der Louise-Aline geborene Sainte-Beuve. 1) Célestine-Aline Ferbach, 2) Léonide-Désirée Mailly. Mittelschule in Caen und Douai. Da Léon Walras an der Ecole polytechnique nicht zugelassen wurde, begann er ein Studium an der Ecole des mines in Paris, das er jedoch nicht abschloss. Er startete eine Karriere als Schriftsteller und nahm dann die Mitarbeit am "Journal des économistes" auf (bis 1862). Als Angestellter der Compagnie des chemins de fer du Nord interessierte sich Walras früh für die Genossenschaftsbewegung. 1860 nahm er am internationalen Steuerkongress teil, den der Waadtländer Staatsrat in Lausanne organisiert hatte. 1865 war er Mitgründer und Verwaltungsratsdelegierter der Caisse d'escompte des associations populaires de crédit, de production et de consommation. Nach dem Konkurs dieses Unternehmens war er ab 1868 als einfacher Bankangestellter tätig. Jules Ferry empfahl dem Waadtländer Staatsrat Louis Ruchonnet, Walras trotz mangelnder Qualifikationen zum Professor für politische Ökonomie an die Akademie Lausanne zu wählen. In dieser Funktion wirkte er 1870-1892 (1875-1877 Rektor). Walras gilt als Begründer der Lausanner Schule und als Vater der Gleichgewichtstheorie. Als Antwort auf die soziale Frage suchte er vor allem nach einer mathematischen Lösung, wobei er nicht davor zurückschreckte, das Privateigentum zu hinterfragen. 1909 Dr. h.c. in Soziologie der Universität Genf.

Quellen und Literatur

  • «Eléments d'économie politique pure ou théorie de la richesse sociale», in A. und Léon Walras, Œuvres économiques complètes 8, 1988
  • BCUL, Nachlass
  • A. Jäger, «Léon Walras», in Was ist Ökonomie?, 1999, 69-97
  • Professeurs Lausanne, 1314
  • P. Dockès, J.-P. Potier, La vie et l'œuvre économique de Léon Walras, 2001
  • R. Baranzini, Léon Walras e la moneta senza velo (1860-1886), 2005
Weblinks
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Zitiervorschlag

Olivier Meuwly: "Walras, Léon", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.06.2013, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041426/2013-06-20/, konsultiert am 28.03.2024.