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ChristophMerian

22.1.1800 Basel, 22.8.1858 Basel, ref., von Basel. Sohn des Christoph (->). 1824 Margaretha Burckhardt, Tochter des Jeremias, Seidenbandfabrikanten. 1818-21 besuchte M. die landwirtschaftl. Abteilung der Fellenberg'schen Anstalt Hofwil sowie die Landwirtschaftl. Fakultät Hohenheim bei Stuttgart. 1824 erhielt er zur Hochzeit von seinen Eltern das Hofgut Brüglingen (Gem. Münchenstein) geschenkt, das er zu einem landwirtschaftl. Musterbetrieb ausbaute. Das 1834 von seiner Mutter ererbte Vermögen legte M. vornehmlich in Hypothekarkrediten und in Landbesitz an. Bis 1840 kaufte er weite Teile des östl. Kantonsgebiets von Basel-Stadt sowie der Gem. Münchenstein und wurde dadurch der grösste Grundbesitzer in der Schweiz. Zudem erbte er 1849 beim Tod seines Vaters dessen riesiges Vermögen von mehr als 9 Mio. Fr. Politisch trat M. nicht hervor. Ausser einer tiefen religiösen Prägung bleibt seine Persönlichkeit wenig fassbar, nicht zuletzt wegen der Vernichtung des Grossteils seines Nachlasses beim Tod seiner Frau 1886.

Seine Heimatstadt Basel bedachte der kinderlos gebliebene M. bereits zu Lebzeiten mit zahlreichen Schenkungen. 1854 stellte er 100'000 Fr. zur Senkung des Brotpreises zur Verfügung. 1856 stiftete er den Neubau der Elisabethenkirche (1864 eingeweiht) und ein Kleinkinderschulhaus. 1856 und 1858 unterstützte er den Neubau des Missionshauses sowie 1857 den Ausbau des Bürgerspitals. Im Testament vom selben Jahr vermachte M. sein gesamtes Vermögen der Stadt Basel. Nach dem Tode seiner Frau, die seine wohltätige Arbeit fortführte, wurde die bis heute aktive Christoph-Merian-Stiftung geschaffen. Mit deren Vermögenserträgen finanzierten Stadt und Bürgergem. Basel eine Vielzahl gemeinnütziger, sozialer, städtebaul. und kultureller Vorhaben und Institutionen (z.B. 1902-05 den Neubau der Mittleren Brücke und 1975-80 die Sanierung des St.-Alban-Tals) oder unterstützten sie dauerhaft (Fürsorge, Waisenhaus, ehem. Bürgerspital).

Quellen und Literatur

  • Teilnachlässe in: Christoph-Merian-Stiftung, Basel, StABS
  • P. Roth, «Christoph M.-Burckhardt», in Basler Jb., 1958, 7-18
  • G.A. Wanner, Christoph M., 1800-1858, 1958
  • R. Suter, Die Christoph-Merian-Stiftung, 1886-1986, 1985
Weblinks
Normdateien
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VIAF
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 22.1.1800 ✝︎ 22.8.1858

Zitiervorschlag

Hermann Wichers: "Merian, Christoph", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.01.2018. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041194/2018-01-30/, konsultiert am 28.03.2024.